Ein Beitrag von Philip Künzli, Studierender im 3. Semester des MSc in Banking and Finance, Hochschule Luzern - Wirtschaft
Der längere Anreiseweg zu ti&m nach Zürich Altstetten wurde bereits bei der Ankunft mit einem Gipfeli und Kaffe honoriert. Was auch der Grund sein mag, dass gewisse Studierende bereits eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn erschienen sind. ti&m ist ein innovativer Schweizer IT-Dienstleister im Bereich Finanzdienstleistungen und Versicherungen. Aus seiner Hand entstanden unter anderem Paymit und Twint. Am Montag, 30. Oktober und Dienstag, 31. Oktober 2017 veranstaltete ti&m ein «Innovation und Design Thinking Workshop» für die Studierenden des MSc in Banking and Finance im 3. Semester. Ziel war es, eine eigene App im Bereich des Community Bankings zu entwickeln.
Nach einer kurzen Einführung in die Thematik stand bereits die erste Herausforderung an: Es musste innert kürzester Zeit eine Idee für eine App inklusive Vision gefunden werden. Bereits hier waren die meisten froh, schon einen Kaffee getrunken zu haben. Zeit zum Aufwachen hatte man ab jetzt nicht mehr. Nachdem die 30 Minuten wie im Flug vergingen, war allen klar, dass bei ti&m die Zeit eine wertvolle und gut gemanagte Ressource ist.
In einem zweiten Schritt mussten wir eine passende Persona für unsere App finden, das heisst die Hauptzielgruppe definiert werden. Ist dies eine 25-jährige junge Frau oder der 70-jährige Rentner? Dies sollte sicherstellen, dass auch wirklich der Kunde im Zentrum steht und nicht eine anwenderfremde App entwickelt wird. Anschliessend ging es dann schon in die Mittagspause.
Mit der Persona, der Vision und gut gefüllten Mägen, begannen wir einen ersten Prototypen zu entwickeln. Dabei ging es darum, einen so genannten Happy-Flow abzubilden. Das bedeutet, einen fehlerfreien Prozess in der App darzustellen (deswegen Happy). Der Happy-Flow wurde gleich mit einem so genannten Hallway-Test überprüft. Beim Hallway-Test wird der Happy-Flow einer beliebigen Person auf dem Flur gezeigt. Die Testperson gibt danach ein Feedback, was sie verstanden hat und was nicht. Mit diesem Feedback im Kopf ging es dann auch schon in den wohl verdienten Feierabend (ti&m hat eine eigene Inhouse Bar!).
Nach einem Theorieblock zum Prototyping am Dienstag-Morgen, begannen wir mit dem Umsetzen des Feedbacks vom Vortag und erstellten den zweiten Prototypen.
Natürlich haben wir auch diesen Entwurf wieder getestet, diesmal ein bisschen vertiefter mit einem so genannten Usability-Test. Wie bereits bei dem vorherigen Test durften wir einige ti&m Mitarbeiter für unsere Zwecke vom Arbeiten abhalten. Dies hat an diesen zwei Tagen zwar die Produktivität von ti&m etwas beeinträchtigt (sorry!), führte aber dazu, dass wir im Austausch wichtiges und gutes Feedback zu unseren Ideen erhielten. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse ermöglichten uns den finalen Prototypen unserer App zu erstellen.
Am Dienstag-Nachmittag ging es darum, den Business Pitch für unsere App vorzubereiten. Anhand dem Business Modell Canvas zeigten wir das Potenzial unserer App auf. Wie über die ganzen zwei Tage hinweg, hatten wir auch hier ein knappes Zeitbudget. Trotzdem gelang es allen Gruppen eine sehr gute Präsentation abzuliefern. Den Business Pitch hielten wir vor einer illustren Jury, bestehend aus Dozierenden des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug IFZ und ti&m Mitarbeitenden.
Zum Glück hielten unsere Ideen den kritischen Fragen der Jury stand. Nach zwei anstrengenden aber sehr unterhaltsamen und lehrreichen Tagen waren wir uns einig, dass sich die ganze Klasse ihren Feierabend-Drink verdient hatte.
An dieser Stelle möchten wir Studierende ti&m, sowie speziell Steffi, Tom und Dani für die zwei interessanten Tage und den offenen Austausch danken. Wir haben einen sehr guten Einblick in Design Thinking und die Welt von ti&m erhalten. Wir haben viel gelernt und nehmen noch dazu die eine oder andere Idee für Apps im Finanzbereich mit.