Am Hospitality Camp tauschten sich 70 Beherbergungsprofis während eines Tages zu aktuellen Digitalisierungsthemen aus. Die Teilnehmenden legten die Themen selbst fest. Diese wurden nach der Begrüssung auf 15 Sessions verteilt, wobei jeweils drei Sessions gleichzeitig geführt wurden. Teilnehmende mit etwas Wissensvorsprung in einem der Themen übernahmen Moderationsrollen. Fast alle Themen drehten sich um die Digitalisierung und die Möglichkeiten für Hotels. Die folgenden Abschnitte zeigen Einblicke in drei ausgewählte Sessions.
Viele Teilnehmende besuchten die Session zum Thema Customer Relationship Management (CRM) und Big Data. Man war sich einig, dass man mit einem gelebten CRM und dem dieses unterstützende IT-System schon sehr viel über Vorlieben der Gäste weiss und die Gäste entsprechend besser bedienen kann. Werden die CRM-Daten mit Daten wie Wetterdaten oder anderen Daten wie Veranstaltungsdaten kombiniert und analysiert, könnten Hoteliers im Sinne von Big Data noch mehr über das Verhalten von Gästegruppen herausfinden. Der Nutzen von Big Data wurde im Vergleich zu einem gut eingeführten CRM für einzelne Hotels noch als gering eingeschätzt – wogegen Hotelketten mehr davon profitieren könnten.
Ein anderes Thema war Social Media. Hotelmarketingprofis wollen Social Media zur Inspiration der eigenen Gäste und deren Freunde nutzen. Dazu braucht es emotionale, aber auch spontane Bilder oder gar Videos. Es ist nicht möglich, spontane kurze Videos von Profis erstellen zu lassen. Daher gaben sich die Anwesenden Tipps, welche Apps und Tools am besten für die einfach Foto- und Videobearbeitung geeignet sind. Die in den Augen der Teilnehmenden am besten geeigneten sind Boomerang für die Videobearbeitung, Ripl für animierte Social Media Beiträge und für Fotos Snapseed, Canva oder auch MOLDIV.
Wie an jedem Hospitality Camp waren auch dieses Jahr die Hotelverwaltungsprogramme (Property Management Systems, PMS) ein grosses Thema. Hotelverwaltungsprogramme müssen «Alleskönner» sein. Von der Vermarktung der Hotelzimmer über die unterschiedlichsten Kanäle wie booking.com, Expedia, die Hotelwebsite, die lokale Tourismusorganisation und weitere Online-Vermarktungsportale, über die Abrechnungen der verschiedensten Gästegruppen bis zu Festhalten und Kommunizieren von Gäste-Wünschen soll alles funktionieren. Die Erwartungen von unterschiedlichsten Hotels an Hotelverwaltungsprogramme sind in der sich schnell entwickelnden Hotelwelt schwierig zu erfüllen. Einige Teilnehmende haben mit MEWS ein neues Hotelverwaltungsprogramm entdeckt, welches dank neuer Technologie und offenen Schnittstellen gut mit anderen im Hotel eingesetzten Systemen funktioniert.
Der Austausch und das Netzwerken war gemäss Feedbackrunde sehr wertvoll für die Teilnehmenden, nicht zuletzt, weil jede/r die Möglichkeit hatte, Fragen direkt zu stellen und sich damit nötige Hinweise für die eigenen Prozesse und Herausforderungen zu holen. Ein Wermutstropfen war für viele, dass sie aufgrund der parallel geführten Sessions nicht bei allen Themen mitmachen konnten. Auf der Seite des Hospitality Camps findet man dafür die von der Hochschule Luzern – Wirtschaft verfassten Mitschriften und es ist auch ein Grund, am nächsten Hospitality Camp im Jahr 2018 wieder teilzunehmen.