Am Montag begann das offizielle Programm der Studienreise. Stephan Kuester (Direktor bei Ernst & Young und Managing Director bei digitalswitzerland) empfing uns in den Konferenzräumlichkeiten der EY direkt an der Themse mit atemberaubenden Blick auf die Tower Bridge. Stephan Kuester gab uns einen Überblick über die Startup Szene in London sowie über den EY Startup Accelerator. Danach präsentierten die ersten vier Gruppen ihre Studienergebnisse. Dabei erfuhren wir interessante Fakten zum Brexit, dem britischen Immobilienmarkt, der Strategie der Bank of England und zur London Stock Exchange. Im Anschluss wurden vom Studiengangleiter Prof. Dr. Andreas Dietrich die Studienevaluationsergebnisse präsentiert. Es fand eine sehr angeregte Diskussion statt und daraus resultierten nützliche Vorschläge für die Studiengangleitung, wie auch für die Studierenden. Aufgrund der Aussagen von Prof. Dr. Andreas Dietrich wurde ersichtlich, dass der Studiengang stets weiterentwickelt wird und er das Feedback der Studierenden sehr schätzt.
Nach einem interessanten aber auch anstrengenden Nachmittag waren alle Beteiligte sehr hungrig. Da passte es perfekt, dass das gemeinsame Abendessen von Studierenden und Dozierenden gleich an diesem Abend angesetzt wurde. Bei köstlichem indischen Essen liessen sich die ersten Eindrücke von London Revue passieren. Für einige war der Tag nach dem Abendessen beendet, da sie noch am Dienstag ihre Seminararbeit präsentieren mussten, andere hingegen kamen im Londoner Nachtleben voll auf ihre Kosten.
Am Dienstag erwartete uns ein sehr interessantes Programm. Zuerst konnten noch die letzten zwei Gruppen ihre Seminararbeiten zum Thema Britische Grossbanken bzw. Marktstruktur im britischen Private Banking präsentieren. Danach durften wir Peter Cunnane von der City of London Corporation begrüssen. Er zeigte auf, dass die City of London Corporation seit rund tausend Jahren die Finanzindustrie unterstützt und verbessert, wobei nicht nur die existierenden Finanzdienstleister profitieren, sondern auch FinTechs, welche in London bereits 45‘000 Arbeitsplätze geschaffen haben.
Um direkt einen Einblick zu erhalten, wie sich ein FinTech Start-Up aufbauen lässt, empfing uns Gregoire Michel im Startup Bootcamp FinTech Accelerator. Gregoire Michel stellte das dreimonatige Programm vor, bei welchem sie Startups helfen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu fokussieren und ein vielversprechendes Businessmodel zu erstellen. Wir fanden dann auch ziemlich schnell heraus, warum der kleine Besprechungsraum «Sauna» genannt wurde. So freuten sich nicht wenige über das kalte Wetter während der anschliessenden Stadtführung. Aufgeteilt in zwei Gruppen erzählten unsere Tourguides Danny und Bob spannende Hintergrundgeschichten zu den einzelnen Gebäuden der City of London.
Ein weiteres Highlight war der abendliche Besuch bei der Bank Julius Bär. David Durlacher, CEO von Julius Bär in London sowie ein Teil seines Teams empfingen uns in der Bank. David Durlacher wartete mit einigen sehr pointierten Aussagen auf. So ist David Durlacher der Meinung, dass der Brexit keinen grossen Einfluss auf das Private Banking im Vereinigten Königreich hat. Zudem sieht er auch der aufkommenden Konkurrenz durch FinTechs gelassen entgegen. Und zuletzt hatte er noch eine wichtige Take-Home Message: «Nicht der Intelligenteste ist der beste Privatbanker, sondern derjenige mit der grössten Empathie.» Der Dienstag war ein sehr lehrreicher aber auch anstrengender Tag. Trotzdem schafften es die meisten Studierenden am Abend noch den Semesterabschluss gebührend zu feiern, denn nun waren alle Prüfungen und Präsentationen geschafft.
Am Mittwoch wartete der krönende Abschluss auf uns. In der Metro-Bank lernten wir, wie Retailbanking richtig geht: «No stupid bank rules, no product selling goals, seven day store banking 362 days a year.» Dies ist nur ein kleiner Auszug der Richtlinien der Metro Bank. Mit ihrem Ansatz revolutioniert die Metro Bank das Retailbanking und hat damit Erfolg (850‘000 Kunden seit der Gründung vor sieben Jahren). Der Vortrag dazu von Andrew Richards, Head of Regional Retailbanking der Metro Bank, zeigte neue Wege auf, welche das Retailbanking gehen kann und inspirierte uns alle. Mit den «No stupid bank rules» und vielen anderen interessanten Eindrücken wurde der offizielle Teil der Studienreise beendet.