Die Teilnehmer des 4. World Tourism Forum Lucerne, zu denen auch diesmal wieder zahlreiche Nachwuchskräfte und internationale Elitestudenten zählten, nutzten die vergangenen zwei Tage für einen intensiven Gedankenaustausch über die bestimmenden Themen und Herausforderungen des weltweiten Tourismus. Reto Wittwer, Vorstand des Fachbeirats des Forums, zog dazu ein positives Feedback: «Auch das 4. World Tourism Forum hat in den Diskussionen und Präsentationen wieder eindrucksvoll bewiesen, dass wir den idealen Rahmen für einen interaktiven Austausch in kleinem Kreis über die nicht operativen Themen unserer Industrie bieten. Wir hatten mit unseren in diesem Jahre gesetzten Themen wie nachhaltige Geschäftsmodelle, Innovationskonzepte und Digitalisierung die richtige Agenda.»
In seinem Grusswort rief Bundesrat Johann Schneider-Ammann die Schweizer Tourismusindustrie zur engeren Zusammenarbeit und zu mehr Innovationskraft auf. Denn für den Schweizer Tourismus sei der gegenwärtig starke Franken die grösste Herausforderung. Kevin Roberts, Executive Chairman, Saatchi & Saatchi, einer der profiliertesten internationalen Werbefachleute der Welt, brachte das aktuelle Franken-Thema auf den Punkt: «Die Schweiz sollte in ihrer künftigen Tourismusstrategie voll auf Gastfreundschaft setzen. Dies macht sie unabhängig von Währungsschwankungen, denn wahre Gastfreundschaft ist schliesslich unbezahlbar.»
Unter den Teilnehmern aus 65 Ländern waren wieder diverse hochrangige Vertreter von Tourismusministerien aus bedeutenden und aufstrebenden Destinationen. Darunter auch der stellvertretende Kultur- und Tourismusminister von Aserbaidschan, Dr. Nazim Samadov, der über das aktuelle Tourismuskonzept von Aserbaidschan referierte, dem ersten offiziellen Partnerland des Forums. Sangay Choden Wangchuck, Ihre Majestät Königin-Mutter von Bhutan, reflektierte in ihrer Keynote die aktuelle Situation in Bhutan.
Der prominente amerikanische Zukunftsforscher, Soziologe und Buchautor Jeremy Rifkin appellierte an die 450 Teilnehmer: «Die internationale Tourismusindustrie ist dringend aufgefordert, eine eigene Roadmap zu entwickeln, mit der sie die wachsenden Herausforderungen durch Digitalisierung und Technologie sowie die Sharing Economy-Trends meistern kann.»
Dieser Forderung schlossen sich auch indirekt die Teilnehmer der rund 30-köpfigen Think-Tank-Gruppe an, die am Vortag des Forums in einer separaten Veranstaltung tagten. Ihr Credo auf dem Forum: «Es ist Zeit, dass unsere Industrie, die verschiedenen internationalen Gremien und die Leistungsträger aufhören, über zukunftsfähige und tragfähige Nachhaltigkeitsstrategien zu diskutieren und vielmehr konkrete Taten folgen lassen. Wir müssen uns hinsichtlich Digitalisierung und Technologien alle mehr in die Verantwortung nehmen», brachte es Christopher Rodrigues, Chairman VisitBritain, auf den Punkt.
Prof. Martin Barth, General Manager des Forums: «Unsere Industrie ist auch in 2014 wieder global um rund vier Prozent gewachsen. Ein Signal, dass der Tourismus jungen Nachwuchstalenten nach wie vor grosse berufliche Perspektiven und Chancen bietet. Dies haben auch die Diskussionen des 4. World Tourism Forum Lucerne erneut bewiesen.» Mit dem Young Talent Award wurden drei Studierende aus Australien, Österreich und der Schweiz von internationalen Partnerhochschulen des World Tourism Forum Lucerne ausgezeichnet.