Wir wenden biomimetische Prinzipien an, um neuartige bioaktive Materialien zu entwickeln. Dabei konzentrieren wir uns auf biofunktionale Oberflächen, Schnittstellen mit biologischem Gewebe und Strukturen, die eine gewünschte biologische Reaktion aktiv stimulieren oder fördern, ohne dass pharmakologisch aktive Inhaltsstoffe erforderlich sind.
Die Materialeigenschaften von implantierbaren Medizinprodukten sind entscheidend, um die Integration in das umliegende Gewebe zu gewährleisten und die Heilung zu fördern. Diese Eigenschaften lassen sich in Makrostruktur, Mikrostruktur und Oberflächeneigenschaften unterteilen und bestimmen massgeblich das regenerative Potential.
Makrostrukturelle Eigenschaften
Makrostrukturelle Eigenschaften umfassen die physische Form, Struktur und das Design von Medizinprodukten, einschließlich Geometrie, Porosität und mechanischen Eigenschaften wie Steifigkeit und Elastizität. Zum Beispiel gilt eine Porengröße von 100–400 μm bei Knochenimplantaten als optimal, da sie die Zellmigration und -proliferation fördert.
Mikrostrukturelle Eigenschaften
Mikrostrukturelle Eigenschaften umfassen die Organisation und das Verhalten von Materialkomponenten auf mikroskopischer Ebene und beeinflussen Zelladhäsion, Gewebeintegration, Verschleißfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit. Dazu gehören Merkmale wie Mikrorauigkeit, Oberflächenstrukturierung und Nanotopographie. Bei kardiovaskulären Implantaten beeinflusst die Nanotopographie die Proteinadhäsion und Zellinteraktionen, was zur Verringerung des Thrombose- und Infektionsrisikos beiträgt.