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Wie Insekten, Vögel und Pflanzen helfen, energieeffizientere Fassaden zu entwickeln

Die Natur kann allerlei über den Umgang mit den Elementen lehren, doch bei der Gestaltung moderner Fassaden finden diese Erkenntnisse kaum Anwendung. Dabei gibt es viele Beispiele in der Natur, die physikalische Prinzipien nutzen, um thermische Vorgänge zu steuern, wie zum Beispiel das "Flügelherz" der Schmetterlinge oder die Schutzschicht der Kakteen aufzeigen. Mit diesem Thema hat sich die Forscherin Susanne Gosztonyi in ihrer Doktorarbeit zu bionischen Übertragungsprinzipien thermodynamischer Vorgänge für Fassaden befasst. 

Abbildung 1: Der Schmetterling nutzt den physikalischen Effekt des thermischen Strahlungsaustausches durch bestimmte Winkelverhältnisse der Flächen. Die Wärmeabgabe an die Umgebung findet also durch Temperaturunterschiede spezifisch ausgerichteter Oberflächen statt.

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Das „Herz“ des Schmetterlingflügels

Ein Flügel von Schmetterlingen ist superleicht und hauchdünn, sowie robust und auch widerstandsfähig gegenüber Erhitzung durch Sonnenstrahlung. Das liegt unter anderem an seiner Geometrie und dem ausgeklügelten Wärmeleitsystem: Die Blutgefässe, die den Flügel durchziehen, sind so angeordnet, dass Wärme aus allen Regionen des Flügels und des Körpers abgeleitet werden kann. Dieser Effekt wird durch die raffinierte Nanostruktur des Flügels gesteigert, die nicht nur die kräftigen Farben erzeugt, sondern auch die Temperaturregulation unterstützt. Durch die Anordnungen heller und dunkler Farben, die durch die ‚photonische‘ Struktur erzeugt werden, entstehen Temperaturunterschiede, welche wiederum einen Wärmestrom erzeugen. Ergänzend wird durch die Stellung der Flügelfläche zu den Umgebungsflächen eine Wärmeabgabe angeregt; die Wärme kann durch den Strahlungsaustausch mit der Umgebung effektiv abgeleitet werden (Abb. 1). Dieses komplexe Wärmeregulationssystem, welches auch als eine Art „Flügelherz“ bezeichnet wird (Tsai et al, 2020), funktioniert effektiv und adaptiv; dessen Anwendung auf ein Gebäude könnte wirksam zur Regulierung passiver Kühlstrategien bzw. zur Energieeffizienz beitragen.

Es ist jedoch technisch schwierig, einen Schmetterlingsflügel nachzubauen. Aber einige der Prinzipien, die dahinterstehen, können direkt und ohne Materialentwicklungen übernommen werden. Eine bewusste Positionierung der ‚Flügelflächen‘, beziehungsweise der beweglichen Elementflächen einer Fassade, also Sonnenschutzlamellen, könnte beispielsweise das Energiemanagement unterstützen. Werden die thermischen Eigenschaften der Lamellenoberflächen damit aktiv genutzt, könnten sie eine zusätzliche thermische Aufgabe erfüllen. „Solche funktional übertragbaren Ansätze aus der Bionik können wir in der Architektur und in der Fassadenplanung unmittelbar mit vorhandenen Mitteln umsetzen", sagt Susanne Gosztonyi. Storen können in den Nachtstunden der Sommerperiode in einer bestimmten Position im Verhältnis zu einer kühleren Umgebungsfläche positioniert werden, um, dem physikalischen Gesetz des Strahlungsaustausches folgend, Wärme abzugeben (Abb. 2). Ein Tuning der Oberflächen bzw. deren thermischen Emissivität würde diesen Effekt verstärken. Um Wärme dann direkt aus dem Inneren abzutransportieren, müsste noch ein kapillares Wärmeaustauschsystem entwickelt werden.

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Das "Schmetterlingskühlsystem" ist nur eine der identifizierten Strategien in der Natur, die Susanne Gosztonyi in ihrer Doktorarbeit "Physiomimetic Facade Design. Systematik für eine funktionsorientierte Übertragung biologischer Prinzipien auf thermisch-adaptive Fassadenkonzepte" an der Technischen Universität Delft analysiert hat. In ihrer Forschung untersucht sie die physikalischen Vorgänge von biologischen Systemen, um den Umgang der Pflanzen und Tiere mit Wärme und Kälte besser zu verstehen. Welche thermodynamischen Tricks wenden diese an, um Überhitzung oder Unterkühlung zu vermeiden und wie sparen sie dabei Material und Energie? Welche davon sind auf Gebäude übertragbar?

In ihrer Arbeit identifizierte Susanne Gosztonyi etwa siebzig Vorbilder für Kühleffekte aus ihrer Sammlung von mehr als zweihundert biologischen Potentialen für Energieeffizienz. So nutzen sowohl hochalpine Pflanzen wie das Edelweiss, als auch wüstengeeichte Pflanzen, wie Kakteen, Haare und Nadeln, um schädliche UV-Strahlung und Auskühlung oder Überhitzung zu vermeiden. Andere Arten wiederum nutzen dazu Wachse oder faserige Schichten.

Lassen sich solche biologischen Prinzipien ohne High-Tech Materialentwicklungen in Gebäudehüllen einsetzen? Nicht immer; viele Strategien aus der Natur sind technisch zu komplex oder funktionieren nur auf bestimmten Skalierungen. Geometrische Formeffekte auf der Makroebene sind am ehesten übertragbar.

Dieser Forschungsansatz soll die technische Komplexität und Fehleranfälligkeit moderner adaptiver Fassaden reduzieren, deren anpassungsfähige Funktionalität jedoch beibehalten oder sogar steigern. Denn übliche Fassaden reagieren kaum auf ändernde Klimasituationen, sie sind auf Reduktion des Wärmestroms ausgelegt. Eine aktivere Kontrolle der Wärmeströme durch die Fassade muss hinsichtlich der Klimaveränderungen künftig mitbedacht werden. Ob sich das adaptive Wärmedämmungsprinzip des Federnkleids eines Vogels dann tatsächlich in eine adaptive Wärmedämmung übertragen lässt, ist Teil der Dissertation. Überschlägige Berechnungen haben gezeigt, dass eine Standard-Polyurethan-Dämmung noch nicht durch eine solche Struktur ersetzt werden kann: „Die erforderliche Dicke der bionischen Geometrie würde sich verdoppeln. Aber ein anderes Material oder eine andere Geometrie könnte sich als effektiv erweisen", sagt Gosztonyi.

Ein besseres Verständnis der Physik, die hinter den Naturphänomenen steckt, wird jedenfalls helfen, eine neue Perspektive auf die Funktionen eines nachhaltigen Gebäudedesigns einzunehmen.

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Abbildung 2: Abbildung 1: Die Ergebnisse des physiomimetischen Fassadendesigns von Susanne Gosztonyi haben das Ziel, die technische Komplexität adaptiver Fassaden zu reduzieren, deren Funktionalität und Beitrag zur Energieeffizienz jedoch zu erhalten oder sogar zu verbessern.

 Literatur:

Gosztonyi, S. (2022). Physiomimetic Façade Design: Systematics for a function-oriented transfer of biological principles to thermally-adaptive façade design concepts. A+BE | Architecture and the Built Environment. DOWNLOAD: https://doi.org/10.7480/abe.2022.04 

Prof. Dr. Susanne Gosztonyi

Professorin

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