Die erste Herausforderung kam unerwartet: Ein zu kleiner Bus am Flughafen zwang uns, zu elft mit unserem Gepäck in einen 7-Sitzer zu quetschen. Eine Erfahrung, die uns sofort in die Realität einer anderen Welt katapultierte.
Angekommen in Hawassa, wurden wir im Hotel mit "extrem feinem" Injera begrüsst, einem traditionellen äthiopischen Gericht, das uns kulturell willkommen hiess, auch wenn die Hotelzimmer für unsere Massstäbe heruntergekommen erschienen. Die Abwesenheit von Warmwasser und Toilettenpapier hob hervor, dass Luxus relativ ist, abhängig von Ort und Umständen.
Der erste Abend in Hawassa konfrontierte uns direkt mit einer lokalen Realität den "You-Money Bettlern". Kinder, die uns umringten und Geld forderten, zeigten uns eine Aufdringlichkeit, die uns überforderte und uns früh ins Hotel zurückkehren liess. Diese erste Nacht endete für uns alle früh, erschöpft von der Reise und den ersten Eindrücken.
Der folgende Tag brachte uns zur Hawassa University Institute of Technology, wo wir auf lokale Kursteilnehmende trafen. Trotz der gemeinsamen Unterrichtssprache Englisch waren kulturelle und bildungsbezogene Unterschiede spürbar, besonders im Unterrichtstempo. Diese Erfahrungen unterstrichen den Wert unserer Reise: den Austausch und das Verständnis über kulturelle Grenzen hinweg.
Ein abendlicher Spaziergang zum See von Hawassa bot uns die Chance, die natürliche Schönheit Äthiopiens zu erkunden und vielleicht ein Nilpferd zu erspähen. Obwohl die Dunkelheit und die schlechte Beleuchtung den Rückweg unheimlich machten, schuf die Gruppengrösse ein Gefühl der Sicherheit. Die Begegnung mit einer lokalen Hochzeitsfeier in unserem Hotel, die uns einlud, mit ihnen zu tanzen, war ein Highlight, das unseren Tag auf eine Weise bereicherte, die nur das Eintauchen in eine fremde Kultur bieten kann.
Am dritten Tag vertieften wir unser Wissen durch theoretischen Unterricht am Morgen und praktische Übungen am Nachmittag mit PV-Übungsboxen, die uns ermöglichten, verschiedene Messungen im Tageslicht durchzuführen. Für die lokalen Teilnehmer war dies eine besondere Gelegenheit, da solch hochwertiges Material in Äthiopien selten ist. Den Tag mit einem ganzen Fisch am See abzuschliessen, war nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Moment der Gemeinschaft und des Austauschs, der unsere Erfahrungen in Äthiopien prägte.
Diese ersten drei Tage unserer Reise nach Äthiopien waren gefüllt mit Lernerfahrungen, kulturellem Austausch und der Konfrontation mit einer Realität, die so anders ist als unsere eigene. Trotz der Herausforderungen fanden wir Momente der Freude, der Gemeinschaft und des Verständnisses, die unsere Reise unvergesslich machten.