Bericht «Blockwoche Erneuerbare Energien im Nahwärmeverbund» 2022

Am Montagnachmittag chauffierte uns unser Carchauffeur Markus Zeller von Eurobus zuerst zur Firma «AGRO Energie Rigi» in Haltikon in welcher uns Herr Michael Müller durch die Anlage führte. Das Energiezentrum produziert Wärme und Strom aus Holzabfällen eines benachbarten Betriebes. Der Strom wird über einen dampfbetriebenen Generator erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. Die Wärme gelangt über ein Fernwärmenetz in die angeschlossenen Haushalte bis nach Küssnacht, Immensee und Greppen. Mit der Restwärme wird das Sägemehl für die Pelletproduktion getrocknet. Die Pellets werden aus Alt-, Rest- und zum Teil auch Waldholz produziert, welche danach entweder selbst genutzt oder weiterverkauft werden. Die Anlage in Haltikon befindet sich in der Anfangsphase und man spürte richtiggehend die Überzeugung und den Drive zum Projekt.
Danach ging es nach Ibach zur Firma «Agro Energie Schwyz». Claudio Deuber und Christian Bircher führten uns in zwei Gruppen durch die Anlage. In Ibach wird einerseits aus Gülle und Biomassenabfällen (Co-Substrate) Strom und Wärme in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt und eingespeist. Eine mit Altholz betriebene ORC-Anlage (Organic Rankine Cycle) erzeugt ebenfalls Strom und Wärme für das öffentliche Netz. Zur Deckung des Wärmebedarfes stehen zudem zwei grosse Schnitzelfeuerungen zur Verfügung.

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Der Dienstagnachmittag drehte sich um Holz. Die Studierenden durften die Holzkessel den Holzvergaser und das Blockheizkraftwerk der Firma «vonrickenbach.swiss ag» in Muotathal (SZ) besichtigen. Paul von Rickenbach als Initiator und Bauherr erzählte breitwillig aus seinen Erfahrungen. Daniel Kaufmann und Philipp Arnold der «Abicht Gruppe» gaben ihrerseits ihre Erfahrungen zur Konzepterstellung, Planung und Ausführung an uns weiter. In der Anlage in Muotathal erzeugen Holzheizkessel Wärme für das angeschlossene Fernwärmenetz. Als Brennstoff wird das Restholz aus der Produktion und Waldholz verwendet. Ein BHKW erzeugt zudem noch elektrische Energie. Das BHKW wird durch das hergestellte Gas aus einem Holzvergaser (Pelletsvergasung) betrieben. Die Holzvergasung ist eine uralte Technik, über die der Ingenieur Philipp Lebon schon 1791experimentierte (Quelle: DOSSIER OLDTIMER AM BODENSEE von Martin Ebner). Der Chemiker Georges Imbert brachte ab 1921 Holzgas-Generatoren für Fahrzeuge im Auftrag der französische Regierung zur Serienreife. Während des Weltkriegs und der unmittelbaren Nachkriegszeit sollen weltweit rund zwei Millionen Fahrzeuge mit Imberts System unterwegs gewesen sein, davon die Hälfte in Deutschland. Anschliessend verdrängten die fossilen Brennstoffe die Holzvergasertechnik von der Bildfläche.

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Am Mittwochnachmittag ging es mit dem Funiculare von St. Imier auf den Mont Soleil. Leider machte der Berg seinem Namen keine Ehre. Es war kalt, windig und durch den Nebel konnte man die grossen Windturbinen nur sehr vage erkennen. Myrta Hofstetter erzählte uns über die Entstehung der Anlagen auf dem Mont Soleil und Allgemein über die Energieproduktion aus Sonne und Wind. Im Anschluss ging es gegen Ende der Führung durch den Schnee zu einer Windturbine, in welcher das Innenleben betrachtet werden konnte. 
Auf der Heimfahrt wärmten sich die Studierenden mit einem Hopfentee auf und diskutierten angeregt über die gewonnenen Erkenntnisse der drei Exkursionstage.

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Mit einer schriftlichen Prüfung, der Präsentation der Konzepte und einem kleinen Apéro wurde die Blockwoche am Freitagabend erfolgreich abgeschlossen. 
Die pandemiebedingten, schwierigen Rahmenbedingungen vor und während der Blockwoche konnten durch den grossen Einsatz von Jochen Lang und Werner Betschart ausgemerzt werden. Ob Absage der Blockwoche im Ausland, Neuorganisation in der Schweiz, Videostreaming für die Teilnehmenden in Isolation wegen Corona oder auch Hunger der Studierenden – es wurde immer eine Lösung gefunden.

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