In dem interdisziplinären Projekt untersucht das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) zusammen mit dem Kompetenzzentrum Stadt- und Regionalentwicklung (CCStar), dem Kompetenzzentrum Financial Services (CCFS) und dem Kompetenzzentrum Business Engineering (CCBE) der Hochschule Luzern und mit 13 Partnern aus der Praxis das Potenzial von Kleinwohnformen unter Betrachtung der Nutzerbedürfnisse, unterschiedlicher architektonischer Typologien und dem Fokus auf sozialwissenschaftliche, architekturräumliche, baurechtliche, ökonomische und ökologische Faktoren. Die Ergebnisse werden als praxisorientierte Planungs- und Handlungsempfehlungen anwendbar gemacht.
Kleinwohnformen mit dem Gedanken des Downsizings, d.h. die Reduktion auf das Wesentliche, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Bis heute fehlt jedoch eine wissenschaftliche Grundlage dazu, welche Personen welche architektonischen Typologien von Kleinwohnformen nachfragen und welche Motivationen dahinterstehen. Diese scheinen bei den Nachfragern vielfältig zu sein: Es kann der Wunsch sein einen Beitrag an die Umwelt zu leisten, indem weniger Boden verbaut wird, das Bedürfnis nach einem finanziell erschwinglichen Eigenheim, oder der Wunsch, individuell und an spezieller Lage wohnen zu können.
Aus umweltpolitischer Sicht können Kleinwohnformen im Sinne der Innenverdichtung einen wesentlichen Beitrag zur Schonung von Bodenressourcen und damit zur nachhaltigen Entwicklung im Bauwesen liefern. Aus architekturtypologischer, bauökologischer und soziokultureller Sicht wird untersucht, wie die unterschiedlichen Einheiten konzipiert, geplant, gebaut, gemeinschaftlich organisiert und das Zusammenleben gestaltet werden kann. Auf kommunaler Ebene ist es von Interesse die Synergien zu den kommunalpolitischen Bestrebungen zu untersuchen. So kann bspw. in Gemeinden mit hohem Bevölkerungswachstum dank dieser Wohnform vermehrt verdichtet gebaut werden, oder in Regionen mit hoher Bevölkerungsabwanderung kann mit der Möglichkeit des Wohnangebotes von Kleinwohnformen der Abwanderung entgegengewirkt werden.