Im KKL Luzern trafen sich rund 240 Vertreter aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Verwaltung, um über die Energieforschung hinsichtlich der Energiestrategie 2050 zu diskutieren. Diese 10. Energieforschungskonferenz wurde vom Bundesamt für Energie (BfE), dem Schweizerischen Nationalfonds, der Eidgenössischen Energieforschungskommission CORE und der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) organisiert.
Verstehen und einsetzen
Beat Wellig, Leiter Kompetenzzentrum Thermische Energiesysteme & Verfahrenstechnik an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, sprach an der Konferenz über Wissenstransfer. Selbst involviert ins Swiss Competence Center for Energy Research (SCCER) «Efficiency of Industrial Processes», wählte er das Themenfeld Energieeffizienz in der Industrie. Diese mache rund 20 Prozent des Energieverbrauchs in der Schweiz aus. Ziel bis 2050 sei es, den Energiebedarf in diesem Sektor um 40 Prozent zu senken. Um dies zu erreichen, seien zwei Aspekte besonders wichtig: Die Forschung sowie der Wissenstransfer in die Unternehmen. Wellig: «Neben unseren intensiven Forschungsaktivitäten spielen deshalb die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften eine zentrale Rolle.» Denn: «Die Methoden und Werkzeuge, die wir im SCCER entwickeln, müssen von möglichst vielen Fachkräften gut verstanden und richtig eingesetzt werden.»
Brücke zur Praxis
So habe man beispielsweise am BfE-Stützpunkt an der Hochschule Luzern den modularen Weiterbildungskurs «Energie-Optimierung mit Pinch-Analyse» aufgebaut und bereits mehrfach durchgeführt. Die Absolventinnen und Absolventen seien danach in der Lage, industrielle Prozesse energetisch und wirtschaftlich zu optimieren und bildeten dadurch eine wichtige Brücke: «Sie tragen die Erkenntnisse aus dem SCCER in die Praxis und wenden diese an», erklärte Wellig.
Die verschiedenen SCCCR, die in acht Bereichen tätig sind, bauen die Forschungskapazitäten auf und vernetzen sie miteinander – und sorgen für neue Fachkräfte. Laut Wellig sind bis Ende 2015 schweizweit insgesamt 186 neue Aus- und Weiterbildungsgänge lanciert worden. Die Forschung bleibt so nicht im Labor, sondern findet den Weg in die verschiedenen Praxisfelder, in denen die ehrgeizigen Ziele der Energiestrategie 2050 umgesetzt werden müssen.
Energieforschung der Hochschule Luzern in den SCCER