Während einer Woche widmeten sich über 130 Studierende dem Thema Empowerment in der Sozialen Arbeit – eine Idee mit einer langen Geschichte. Gemeinsam haben wir uns dem vielverwendeten Begriff angenähert und ganz im Sinne von Paulo Freire das Lernen und Lehren als Dialog auf Augenhöhe und Prozess des Miteinanders verstanden. Gäste aus dem In- und Ausland präsentierten aktuelle Theoriediskurse und berichteten über Erfahrungen als Aktivist*innen und ihre Möglichkeiten, Adressat*innen bei Selbstermächtigungsprozessen zu begleiten und zu unterstützen.
Seine Ursprünge hat Empowerment in den Schwarzen Bürger*innenrechtsbewegungen und der feministischen Bewegung in den USA sowie in den Befreiungs- und Unabhängigkeitsbewegungen Südamerikas. Heutzutage ist Empowerment ein fester Bestandteil der Praxis und Theorie der Sozialen Arbeit und bezeichnet Mut machende Prozesse der Selbstermächtigung, die (Wieder-) Herstellung von Selbstbestimmung, emanzipative Bewusstseinsbildung oder Prozesse, in denen existierende Machtverhältnisse in Frage gestellt und Machtressourcen angeeignet werden. In diesem Sinne ist Empowerment nie eine stellvertretende Handlung!
«Empowerment is a process that shifts social power in three critical ways: by challenging the ideologies that justify social inequality, by changing prevailing patterns of access to and control over economic, natural, and intellectual resources, and by transforming the institutions and structures that reinforce and sustain existing power structures (such as family, state, market, education, and media).» (Batliwala 2007: 564)
Die Beiträge der internationalen Studienwoche sind auf dem SoziokulturBlog publiziert.