Portugiesinnen und Portugiesen stellen in der Schweiz nach Migranten aus Deutschland und Italien die drittgrösste Ausländergruppe dar. Sie sind beliebte Arbeitskräfte in Tourismusorten, bleiben aber oft unter sich. Destinationen wie Engelberg, St. Moriz, Zermatt und Lauterbrunnen möchten dies nun ändern. Bea Durrer Eggerschwiler und Peter Stade vom Departement Soziale Arbeit untersuchen, wie sich die Integration der Arbeitnehmenden und ihrer Familien verbessern lässt. «Aus den Regionen wissen wir: Fehlende Integration der Familien wird spätestens beim Schuleintritt zum Problem», sagt Bea Durrer Eggerschwiler. Kinder starten in diesen Fällen mit mangelnden Deutschkenntnissen, was ihnen spätere Chancen im Berufsleben verwehren könnte. So setzen sie mit verschiedenen Massnahmen in der Schule und am Arbeitsplatz der Eltern an. Etwa in Zermatt wird ein Götti-System in Betrieben eingeführt, bei dem Migrantinnen und Migranten, die schon länger in der Schweiz wohnen, den Neuankömmlingen zur Seite stehen. «Gerade Arbeitgeber sind ein wichtiges Bindeglied zu sozialen Institutionen und können die Integration aktiv unterstützen», so Durrer Eggerschwiler. Dies beginnt schon beim Anstellungsgespräch: In Zermatt entsteht eine Checkliste, die neuen Mitarbeitenden standardmässig auch Angebote in der Region, etwa für die Kinderbetreuung, aufzeigt. Das Projekt läuft bis Ende 2019 und soll als Modell für andere Branchen wie das Baugewerbe sowie für weitere Regionen und Migrationsgruppen dienen.