Die Corona-Krise dominiert das westliche Leben. Wie gehen Krisenregionen damit um und mit welchen Herausforderungen kämpft das IKRK aufgrund der globalen Pandemie? Diesen und weiteren Fragen stellte sich der IKRK-Präsident Peter Maurer im Rahmen einer Einladung des Weiterbildungsprogramms Senior Leadership in Social Administrations an der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit. Und er sagt klar: «Die Pandemie ist für das IKRK nicht die zentrale Herausforderung. Viel prekärer ist die rapide Verschlechterung der Lebensbedingungen in Krisenregionen aufgrund des Zusammenbruchs der ökonomischen Grundlagen, insbesondere der informellen Ökonomie.»
Neben der Pandemie nimmt Peter Maurer unter anderem auch Stellung zur Führung im IKRK. «Uns hilft, dass die Grundwerte des IKRK als humanitäre Organisation sehr klar sind. Wer bei uns arbeitet, kommt mit einer Basismotivation und kann sich mit unseren Werten identifizieren.»
«Peter Maurer ist der bedeutendste schweizerische Diplomat auf der Weltbühne. Er hat wie kaum jemand einen Überblick über die globalen Krisenphänomene und die Führung des IKRK gehört zu den komplexesten Führungsaufgaben einer humanitären Organisation. Für die Weiterbildungs-Teilnehmenden ist der Einblick in eine Führungsaufgabe dieser Dimension und über den eigenen Tellerrand hinaus ein besonderes Lernfeld», sagt Walter Schmid, Leiter des Weiterbildungsprogramms Senior Leadership in Social Administrations. «Die Teilnehmenden waren beeindruckt von der Professionalität, mit der das IKRK in äusserst schwierigen Verhältnissen arbeitet und von der Verzerrung der Wahrnehmung globaler Krisen in der westlichen Welt.»
Zur Person
Peter Maurer ist seit dem 1. Juli 2012 IKRK-Präsident. Unter seiner Leitung führt die Organisation humanitäre Einsätze in über 80 Ländern durch. Zu den Prioritäten seiner Präsidentschaft gehören die Stärkung der humanitären Diplomatie, die Unterstützung von Staaten und anderen Akteuren bei der Einhaltung des humanitären Völkerrechts und die Verbesserung humanitärer Lösungen durch Innovation und neue Partnerschaften. (Quelle: icrc.org)