Hochstrittigkeit ist in der Arbeit mit Eltern in Trennungssituationen ein aktuelles und brennendes Thema, insbesondere die damit verbundenen Belastungen für die Kinder, sind in der alltäglichen Arbeit der sozialpädagogischen Familienbegleitung bedeutsam. Die beteiligten und involvierten Eltern sind gefangen in den eigenen Themen, die Perspektive der Kinder kann dabei schnell verloren gehen. Die Kinder befinden sich meist in Loyalitätskonflikten, haben Schuldgefühle, verstehen nicht, warum sich die Eltern streiten, sehnen sich nach Harmonie und haben Anspruch darauf, dass ihre Bedürfnisse gesehen werden. Die meist langjährigen Konfliktthemen überschatten die Fähigkeiten und Kompetenzen, Schritte aufeinander zu zumachen und konstruktive Lösungen und Kompromisse zu finden.
In zwei spannenden Input Referaten und sechs Workshops gehen erfahrene Referent*innen auf diese Aspekte ein und beantworten Fragen der Teilnehmenden. Wie kann der Fokus der Kinder beibehalten werden? Welche Prozesse und Dynamiken laufen in solchen Familien ab? Wie können Fachpersonen reagieren, so dass sie nicht die Allianzen der Familiensysteme verstärken? Welche Interventionsmöglichkeiten sind in solchen Familienkonstellationen zielführend? Welche Bedingungen ermöglichen der Familienbegleitung ein zielführendes Einwirken in hochstrittigen Familien? Was braucht es, um gut arbeiten zu können? Welche Rahmenbedingungen sind wichtig zu kennen, um die Familien bestmöglich zu unterstützen? Welche Fallen undvStolpersteine können auftreten?
Eia Asen, Facharzt für Kinder und Jugendpsychiatrie und Experte für Hochstrittigkeit wird über die Dynamik der Dreiecksprozesse (Triangulierungsprozesse), in welcher sich die Familien und Kinder bewegen und wo die Allianzen gebildet werden, die auf die Kinder wirken, referieren, sowie einen kurzen Einblick über mögliche Interventionsmöglichkeiten geben (Family-Ties Ansatz oder der mentalisierungsbasierte Ansatz). Diana Wider wird aus der Perspektive der Juristin und Sozialarbeiterin die rechtlichen Rahmenbedingungen, deren Möglichkeiten über das Kindswohl, sowie Chancen und Risiken der angeordneten Beratung erläutern.
Kosten und Anmeldeschluss
Tagungsgebühr: CHF 260.–
Anmeldeschluss: 12.12.2023