Innenentwicklung, welche durch soziale und bauliche Verdichtung in Kombination erreicht wird, ist spätestens seit der Revision des Raumplanungsgesetztes im Jahr 2014 ein politisch, planerisch und sozial brisantes Thema. Verdichtung nach innen, um weitere Zersiedelungen zu stoppen, ist der Kerngedanke dahinter. In den letzten Jahren zeigt sich jedoch, wie sich dieses raumplanerische und politische Ziel mit renditeorientierten Aufwertungspraktiken von institutionellen Investor:innen vermengen kann; besonders auf angespannten Wohnungsmärkten erzeugt dies eine brisante Konstellation. Folge ist häufig direkte Verdrängung von Mieter:innen aus der Wohnung und/oder dem Quartier.
Die massive Praxis von «Leerkündigungen», dass also Mieter:innen ganzer Siedlungen gleichzeitig gekündigt wird, um reibungslos neu zu bauen oder total zu sanieren und im Anschluss Mietsteigerungen durchführen zu können, veranschaulicht dies drastisch (in der Immobilienwirtschaft ist auch vom «Entmieten» der Häuser die Rede). Verdichtungsbestrebungen paaren sich hier mit renditeorientierten Aufwertungsprozessen, die für die Wohnenden massive Folgen haben.
Diesem komplexen Themenfeld an der Schnittstelle von Raum- und Stadtplanung, Wohnraumstrategie und -politik, Immobilienwirtschaft, Quartierarbeit und -entwicklung sowie zivilgesellschaftlicher Initiativen widmet sich diese Einblicke-Veranstaltung. Neben der Betrachtung der Folgen für die Mieter:innen und für die Nachbarschaften, Quartiere und Städte werden Massnahmen beleuchtet, diese Entwicklungen zu verhindern oder zumindest einzudämmen.
Die Einblicke-Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Plattform für Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung.