Biografie
Dieter Ammann wuchs in einem musikalischen Elternhaus auf, in welchem Hausmusik, zusammen mit Vater und Bruder, eine grosse Rolle spielte. Ersten Klavierunterricht erhielt er mit fünf Jahren. Später erlernte er auf autodidaktischem Weg Trompete und Bass zu spielen.
Nach der Matura studierte er Schulmusik/Dirigieren (Luzern) und absolvierte parallel dazu eine Ausbildung an der Swiss Jazz School Bern. Die 80er und frühen 90er-Jahre waren geprägt von europaweiter Konzerttätigkeit und Aufnahmen im Bereich Jazz/improvisierte Musik, mit so unterschiedlichen Künstlern wie Eddie Harris (CD Yeah, you right) oder Udo Lindenberg.
Es folgte ein Studium in Theorie/Komposition an der Musikakademie Basel (Roland Moser, Detlev Müller-Siemens) mit Kursen bei Witold Lutoslawski, Wolfgang Rihm, Dieter Schnebel und Niccolo Castiglioni.
Im Alter von 30 Jahren erfolgte die Hinwendung zur Komposition. Bedingt durch seine skrupulöse, sich langsam vortastende Arbeitsweise kann die Entstehungszeit eines Auftragswerks zwei Jahre und länger betragen.
Für seine minutiös ausnotierten Kammermusik- und Orchesterwerke erhielt er zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter Werkbeiträge des Aargauer Kuratoriums, des Kantons Luzern, das Franz Liszt-Stipendium der „Weimar Kulturhauptstadt Europas“-Stiftung, den Hauptpreis der IBLA-Foundation New York (in honor of L. Berio) und des „Young composers in Europe“-Wettbewerbs (Leipzig), den Schweizer Musikpreis, den Ernst von Siemens Förderpreis für Komposition oder den AZ-Medienpreis für Kultur.
Ammann gilt als namhaftester Schweizer Komponist der mittleren Generation und ist darüber hinaus ein gefragter Dozent, etwa zusammen mit Wolfgang Rihm, am Composer Seminar der Lucerne Festival Academy oder der Internationalen Impuls Academy Graz. Er leitet eine Kompositionsklasse an der Hochschule Luzern-Musik und doziert an der Hochschule der Künste Bern. Masterclasses führten ihn unter anderem an die Hochschulen Köln, Weimar, Karlsruhe, St. Petersburg, New York University, Rosario oder La Plata.
Einladungen als Composer-in-Residence erhielt Ammann an Festivals wie «Young artists in Concert» Davos, Festival Les muséiques, an das Lucerne Festival, an die Wittener Tage für neue Kammermusik, die Sommerlichen Musiktage Hitzacker und das ReMusica Festival in St. Petersburg.
Unter den Interpreten seiner Werke befinden sich nebst den renommierten Schweizer Orchestern (Tonhalle, Philharmonia Zürich, Luzern, Basel, Bern, Suisse Romande) Klangkörper wie BBC Symphony Orchestra, Boston Symphony Orchestra, Philharmonia London, Mariinsky Symphony, Münchner Philharmoniker, Wiener Symphoniker, Münchner Kammerorchester, Helsinki Philharmonic, WDR, Lucerne Festival Contemporary Orchestra, die Ensembles Intercontemporain, Klangforum Wien, Quatuor Diotima, Mondrian Ensemble, ensemble recherche, dirigiert von Pierre Boulez, George Benjamin, Baldur Brönnimann, Sylvain Cambreling, James Gaffigan, Valery Gergiev, Pablo Heras-Casado, Gergely Madaras, Susanna Mälkki, Jonathan Nott, Sakari Oramo, Matthias Pintscher, Emilio Pomarico, Peter Rundel, Michael Sanderling, Markus Stenz, Bas Wigers, Mario Venzago u.a.
Ammanns Musik wird verlegt beim Bärenreiter-Verlag und der Swiss Music Edition SME/musinfo.