Das Konzept von Agency und der Agency-Begriff sowie die Beziehung zum Identitätsdiskurs sind in der Musikforschung erst in Ansätzen greifbar. Sowohl das Agency- als auch das Identitätskonzept fokussieren die Frage nach der Beziehung von Individuen und Gesellschaft, von Struktur und Handeln und nach dem Verhältnis von gesellschaftlicher Beschränkung und individueller Selbstbestimmung. Agency und Identität werden als nicht sich ausschliessend verstanden. Vielmehr geht es um die Überwindung einer dualistischen Position, wonach einerseits menschliche Handlungen sozial determiniert und andererseits Individuen als autonome Subjekte konzipiert und definiert werden.
Als Resultat menschlicher Handlungen sind die musikalische Produktion, Vermittlung und Rezeption sowohl eingebettet als auch geprägt von wechselseitigen Interaktionen zwischen individuellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen, Strukturen und Prozessen. Zugleich «wirkt» Musik als Agens, das Erlebnisse formt, Identität prägt und Individuen sowohl in Alltags- als auch Ausnahmesituationen beeinflusst. Das Wechselspiel zwischen Agency und Identität spielt eine zentrale Rolle bei der Produktion, Aufführung, Kommunikation und Rezeption von Musik.
Das Symposium bietet erstmals einen Beitrag zur vertieften Reflexion über die mannigfachen Wirkungsweisen von Agency und Identität in der Musik und zur Erkundung des musikalischen Handelns, der Konstruktion von Identität durch Musik und der Vernetzung all dieser Phänomene in der musikalischen Produktion und Aufführung sowie bei der Wahrnehmung und Vermittlung von Musik.
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