Für René Hüsler, Direktor des Departements Informatik, gingen mit der Eröffnung des Departements Informatik in Rotkreuz zweieinhalb Jahre intensiver Vorbereitungszeit zu Ende. Deutlich war ihm die Erleichterung und die Freude anzumerken, als er die Redner im Festzelt nach vorne bat und als er in seiner Rede selbst die Bedeutung der Informatik für die Zukunft betonte. Rund 500 Gäste waren dabei, als Xaver Büeler, stellvertretender Rektor der Hochschule Luzern, das Departement für eröffnet erklärte. In einem Radiointerview hatte er, wie er berichtete, nur wenig Zeit gehabt, um zu erklären, warum die Hochschule Luzern trotz Spardrucks ihre Kompetenzen in diesem Bereich in einem eigenen Departement bündeln will. Jetzt konnte er ein wenig ausholen und erklären, wie sehr die Digitalisierung in Zukunft die Gesellschaft verändern werde und wie wichtig die Rolle sei, die die Informatiker und die Hochschulen darin spielten: «Bisheriges Wissen veraltet schnell, Innovationszyklen verlaufen immer kürzer. Als Hochschule müssen wir auf die digitale Transformation reagieren.»
Schnelle Mühlen der Politik
Nachher erzählte Matthias Michel, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Zug und Mitglied des Konkordatsrates der Hochschule Luzern, begeistert, wie schnell die Mühlen der Politik in diesem Fall gemahlen hätten, «weniger als eine Legislaturperiode» habe man gebraucht, um ein eigenes Departement Informatik zu realisieren. «Die verführerische Idee hat die Politik zu Höchstleistungen angespornt», sagte Michel. Wie sehr ihm in seiner Doppelfunktion als Politiker und Konkordatsratsmitglied die Sache am Herzen lag, zeigte sein lebhafter Vortrag, in dem er die kurzen Amtswege im Kanton Zug lobte und die Überzeugung äusserte, dass gerade in diesem Kanton viele Informatikerinnen und Informatiker benötigt werden.
Peter Hausherr, Gemeindepräsident von Risch-Rotkreuz, sprach von «den Ups and Downs» des Prozesses, der Nerven gekostet habe. Umso erfreuter zeigte er sich, das neue Departement in seiner Gemeinde begrüssen zu dürfen. «Wir haben hier bereits ein starkes Gewerbe und rund 100 Firmen im IT-Bereich. Die Hochschule passt bestens in dieses Gefüge und wird unseren Alltag inspirieren und beleben.»
Forschung in der ganzen Bandbreite
Nach der offiziellen Eröffnung im Festzelt begaben sich die Studierenden und die Gäste aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in den Bau Suurstoffi 12. Hier sind die grösseren Hörsäle und Unterrichtsräume des Campus Zug-Rotkreuz untergebracht. In einem stellten sich die Alumni der Hochschule Luzern vor und das Hochschul-Projekt «Smart-up – Unterstützung für Start-ups». Im selben Raum konnten auch die Jungunternehmer von Adhook, Bookify, BuddyBroker, Firefly, HitchHike und Kidesia ihre Geschäftsideen vorstellen. In einem Saal präsentierte sich die Forschung des Departements in ihrer ganzen Bandbreite, in einem anderen konnte man sich über die Aus- und Weiterbildungsangebote des neuen Departements informieren und die interdisziplinäre Vernetzung der einzelnen Disziplinen an der Hochschule Luzern bestaunen: Die Informatik-Studierenden entwickeln im Modul Produktentwicklung zusammen mit Studierenden der Maschinentechnik und der Elektrotechnik autonome Geräte, deren Konzeption und Bau Wissen aller drei Bereiche erfordert. 2016 waren es Güselwagen-Modelle, die auf Strassen fuhren, Abfalltonnen erkannten, entleerten und zur «Deponie» fuhren.
Später sprach Sylvie Reinhard, Mitbegründerin der Swiss Digital Alliance, über «Gestaltungspotenziale durch Digitalität». Und die Alumni Hochschule Luzern präsentierten den Schweizer Fotokünstler Hannes Schmid, der in einer Multimedia-Show sein soziales Projekt «Smiling Gecko» vorstellte. Viele der Gäste nutzten den Abend vor allem für den Austausch in ungezwungenem Rahmen.