Spitäler und Spitex-Organisationen, Krankenkassen, Forschung und Behörden waren vertreten an der ersten Information Security in Health Conference. Dienstleistungserbringer, Berufsleute aus dem Medtech-Bereich, und Infrastrukturlieferanten waren präsent. Die Vielfalt des Publikums zeichnet die Konferenz aus. Die Referierenden betrachteten das Thema Datensicherheit im Gesundheitswesen unter einer Vielzahl von Blickwinkeln:
Faktor Mensch: Das schwächste Glied
Christian Greuter, Geschäftsführer Health Info Net AG (HIN), verglich das Gesundheits- mit dem Bankenwesen. Im Gegensatz zu Banken sind Akteure im Gesundheitswesen sehr heterogen aufgebaut. Verschiedene Akteure haben unterschiedliche Infrastrukturen und Wahrnehmungen in Bezug aufs Informationsmanagement.
Drei Trends verschärfen dies, so Greuter:
- Mobiles Arbeiten verwischt die Grenzen zwischen privat und geschäftlich.
- Bring your own device bringt eine ganze Reihe möglicher Sicherheitsprobleme mit sich.
- Dass im Rahmen vom Internet der Dinge neu zusätzlich zu Smartphones jedes beliebige Gerät auf Daten zugreifen kann, multipliziert diese Gefahren.
Sicherheit fängt immer beim Mensch an. Der Wechsel vom Papier zum überall verfügbaren elektronischen Dossier braucht Aufklärung und Begleitung.
Das Bewusstsein für Datensicherheit fehlt noch
Dr. Stefan Hunziker, IT-Verantwortlicher des Luzerner Kantonsspitals, weist darauf hin, dass Sicherheit auch zu viel werden kann. Gleichzeitig betont er, dass Sicherheit ganz entscheidend vom Bewusstsein und dem Informationsstand der Mitarbeitenden im Sicherheitsbereich abhängt.
Dass eben genau dieses Bewusstsein noch viel zu wenig in den Köpfen der Gesundheits- und IT-Fachleute verankert ist, zeigte die Frage von Dr. Günther Karjoth ans Publikum. Nur drei Prozent der Anwesenden hat Erfahrung mit der Anonymisierung von Daten, einer grundlegenden Technologie , die Datenmissbrauch verhindern soll.
Mehr Dialog bedeutet mehr Sicherheit
Genau hier setze die Information Security in Health Conference an, erklärt Peter Fischer, Hauptorganisator der Konferenz: «Die Veranstaltung will das Bewusstsein für die Datenschutz-Herausforderungen im Gesundheitswesen fördern».
Die angeregten Diskussionen zwischen und nach den Vorträgen lassen vermuten: Die Information Security in Health Conference animiert zu Gesprächen. «Dialog zwischen technischen und medizinischen Fachleuten ist der erste Schritt zu mehr Sicherheit im Gesundheitswesen», ist Peter Fischer überzeugt. Deshalb soll die Konferenz auch nächstes Jahr wieder durchgeführt werden.