Mit dem vorliegenden Jahresbericht blicken wir auf das Jahr 2023 zurück. Wir konnten uns über zahlreiche Erfolge und Neuerungen freuen, sahen uns jedoch auch herausfordernden Entwicklungen gegenüber.
Als Hochschule für die Praxis wirken wir mit unseren Aus- und Weiterbildungen, unseren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie verschiedenen Dienstleistungen weit über unsere eigenen Wände hinaus in die Wirtschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft hinein. Wo immer komplexe Herausforderungen warten, bringen wir unsere Expertise ein – nicht nur, aber oft mit dem Fokus Zentralschweiz.
Der aktuelle Finanzmonitor Zentralschweiz zeigt, dass der Fachkräftemangel von den Zentralschweizer Unternehmen zum dritten Mal in Folge als grösste unternehmerische Herausforderung wahrgenommen wird. Unsere Kennzahlen in der Aus- und Weiterbildung belegen, dass die Hochschule Luzern die Berufsbildung stärkt und einen unverzichtbaren Beitrag zur Aus- bzw. Weiterbildung von Fach- und Führungskräften für die Zentralschweizer Wirtschaft und Gesellschaft leistet.
Kritisch beurteilen wir, dass der Anteil der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung an der Hochschule Luzern seit Jahren bei 22-23% der Kosten liegt. Zwar konnte 2023 ein weiteres Absinken der Forschungsquote verhindert werden, dank einer Steigerung des Eigenfinanzierungsgrades unserer Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf über 70%. Dennoch liegt unsere Forschungsquote signifikant unter dem Schweizer Durchschnitt von rund 27%. Während andere Fachhochschulen ihre Innovationskraft beständig weiterentwickeln, bildet die Hochschule Luzern aufgrund des rigiden finanziellen Korsetts das Schlusslicht. Eine Erhöhung der Trägerfinanzierung zugunsten der F&E ist vor diesem Hintergrund dringend notwendig, um die Konkurrenzfähigkeit der Hochschule Luzern zu sichern. Gleichzeitig wird diese Massnahme die wirtschaftliche Struktur der Zentralschweiz weiter dynamisieren, Innovationsimpulse setzen und damit einen positiven Effekt auf die Ansiedlung von Firmen ausüben, wie eine aktuelle Untersuchung von VPET-ECON im Auftrag des Sekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI belegt.
Mit einem wegweisenden Beschluss des Konkordatsrates ging das Jahr 2023 zu Ende: Ab Herbstsemester 2024 ist es an der Hochschule Luzern erstmals möglich, Pflege auf Fachhochschulstufe zu studieren. Auch das Angebot in Medizintechnik | Life Sciences wird ausgebaut und umfasst künftig drei Studienrichtungen: Medizininformatik & Data Science, Life Sciences und Medizinproduktentwicklung. Aktuelle Trends im Gesundheitswesen – Stichwort Digitale Transformation oder integrierte Versorgung – werden in den Studiengängen gezielt aufgenommen und bieten für Fachkräfte im Gesundheitsbereich interessante, professionelle Entwicklungsperspektiven.
Die enge Zusammenarbeit von der HSLU und XUND mit der Universität Luzern, dem Zentrum für Hausarztmedizin und Community Care und der Höheren Fachschule für Medizintechnik Sarnen stellt sicher, dass innovative und aufeinander abgestimmte Angebote entstanden sind. Durch den Einbezug zahlreicher Zentralschweizer Betriebe gewährleisten wir die Praxisorientierung. Mit dieser Neuerung leistet die HSLU einen wichtigen Beitrag zur Regionalversorgung im Gesundheitswesen.
An dieser Stelle bedanke ich mich sehr herzlich für die Unterstützung unserer sechs Trägerkantone.
Ebenso ein grosses Dankeschön geht an unsere Gremien, unsere zahlreichen externen Partner und natürlich an unsere Mitarbeitenden. Sie alle haben mit ihrem grossen Engagement ein erfolgreiches 2023 erst möglich gemacht.
Barbara Bader, Rektorin