2021 besuchten 11'963 Personen eine Weiterbildung. 1’046 belegten einen Master of Advanced Studies (MAS), 4’207 ein Diploma oder Certificate of Advanced Studies (DAS/CAS).
Christine Böckelmann, 2021 haben fast 12’000 Teilnehmende ein MAS, DAS, CAS, einen Kurs oder Seminar an der Hochschule Luzern besucht. Damit setzt sich die Volumensteigerung der letzten Jahre fort. Wie erklären Sie sich den Erfolg?
Ganz wesentlich ist, dass alle Departemente ihr Angebotsportfolio entlang aktueller Entwicklungen kontinuierlich optimieren und erneuern. Damit findet man bei uns jederzeit relevante und attraktive Weiterbildungen. Weiter hat sich offenbar herumgesprochen, dass wir während der Pandemie die Umstellung auf Distance Learning sehr gut gemacht haben; das fand Anklang. Generell ist es so, dass wir als HSLU in der Weiterbildung ausgezeichnet positioniert sind, auch weil wir viel Wert auf persönliche Beratung und Begleitung legen. Auch das kommt bei unseren Weiterbildungsteilnehmenden gut an.
Gibt es Schwerpunkte in den Weiterbildungsangeboten oder neue Formate, die sich als besonders erfolgreich erwiesen haben?
Im Grunde hatten alle Programme guten Zulauf, die ganz unmittelbar an den aktuellen Herausforderungen von Unternehmen und Institutionen anknüpfen. Eine speziell grosse Nachfrage hatten im letzten Jahr jene Angebote, die sich mit Digitalisierungsfragen auseinandersetzen, oder mit dem Umgang mit Stress und Belastungen. Speziell am Departement Musik gab es ein grosses Interesse für Weiterbildungsangebote, die berufliche Neuorientierungen und Perspektivenwechsel ermöglichen. Wir vermuten hier einen Zusammenhang mit der während Corona sehr schwierigen Arbeitssituation von Musikerinnen und Musikern. Aber auch in allen anderen Branchen gab es offensichtlich viele Fach- und Führungspersonen, die durch die Pandemie angeregt wurden, sich weiterzuentwickeln.
Die Hochschule Luzern hat 2021 einen Weiterbildungs-Finder lanciert. Was kann dieser und wie wurde er angenommen?
Der Weiterbildungs-Finder hilft Nutzerinnen und Nutzern bei der Suche nach Angeboten in ihrem Interessensgebiet. Eine eigens für diesen Zweck entwickelte künstliche Intelligenz gleicht die Eingabe mit unseren über 500 Weiterbildungsangeboten ab und liefert in kürzester Zeit die passenden Angebote. Die Suchhilfe wurde bis 31. Dezember 2021 rund 24'000-mal aufgerufen. Die meistbenutzten Suchbegriffe kamen aus den Bereichen Soziale Arbeit, Führung und Informatik.
Das Institut für Tourismus und Mobilität ITM der Hochschule Luzern offeriert seit 2021 zusammen mit dem Global Sustainable Tourism Council (GSTC) Seminare zum Thema Nachhaltigkeit. Die HSLU ist auch als Kompetenzpartner bei Swisstainable gelistet. Sind weitere solcher Kooperationen geplant?
Nachhaltigkeit ist in sehr vielen Weiterbildungsangeboten bereits als Thema integriert, und es gibt auch Programme, die hier einen expliziten Fokus setzen. So zum Beispiel innerhalb des MAS Digital Construction (Technik & Architektur), der CAS Green Consultant (Design & Kunst) oder der CAS Sustainable Management (Wirtschaft). Und sicherlich wird es in Zukunft noch viele weitere Angebote geben – auch in Kooperation mit einschlägigen Partnern. Alle Departemente setzten sich aktuell mit der Frage auseinander, welche Angebote im Bereich der Nachhaltigkeit wichtig sind, und wo neue entwickelt werden müssen.
Wo sehen Sie strategische und operative Schwerpunkte im Jahr 2022 für das Ressort Weiterbildung?
Eine wichtige Frage ist, wie wir die Erfahrungen aus dem Distance Learning während Corona langfristig nutzen – wie wir digitale Elemente, die von den Teilnehmenden als hilfreich und lernunterstützend erlebt wurden, gewinnbringend in die didaktischen Settings integrieren. Weiterbildung wird nach wie vor mehrheitlich in Präsenz stattfinden, weil der direkte Austausch unter den Teilnehmenden von immens hohem Wert ist. Aber es stellt sich die Frage, wo dieses Setting durch digitale Elemente angereichert werden kann.
Ein weiteres wichtiges Thema ist das Lifelong Learning. Dabei stellen wir uns die Frage, wie wir alle Altersgruppen mit unseren Weiterbildungsangeboten erreichen können. Besonders die Alterskohorte 50+ nutzt sie bisher vergleichsweise wenig. Das wollen wir ändern.