2021 belegten 6’510 Personen ein Bachelor- und 1’802 ein Master-Studium – das sind rund 500 mehr als im Vorjahr.
Dorothee Guggisberg, im Jahr 2021 studierten 500 Studierende mehr an der HSLU als noch im Vorjahr. Was hat aus Ihrer Sicht zum Wachstum beigetragen?
In fast allen Departementen und Fachbereichen konnten wir neue Studierende gewinnen, besonders bei Wirtschaft und Informatik, aber auch Musik und Design & Kunst. Dabei sind verschiedene Faktoren relevant: Zum einen haben wir neue Studienangebote eingeführt, die den Bedürfnissen des Marktes und den Interessen der Studierenden entsprechen. Zum anderen betonen wir mit unserer neuen Image-Kampagne unsere Stärken: Näher dran – damit können wir auf die vielfältigen Themen hinweisen, die bei uns im Fokus stehen und die auch gesellschaftlich bewegen. Alles in allem haben wir auch das Studium unter Corona-Bedingungen gut bewältigt; die Studierenden haben uns in einer Befragung hierzu gutes Feedback gegeben und vielleicht hat sich unsere Anpassungsfähigkeit auch herumgesprochen. Es wurde und wird zudem viel in die Weiterentwicklung unserer Curricula, in die neuen Lehr- und Lernmethoden und in die Digitalisierung investiert.
Was muss ein Studienangebot Ihrer Erkenntnis nach heute bieten, um das Interesse potenzieller Studierender zu wecken?
Das Fachthema steht immer im Mittelpunkt. Der Arbeitsmarkt von morgen ist aber volatil und verlangt mehr denn je weitere Kompetenzen, die auch Flexibilität und Entwicklung ermöglichen. Zentral sind Studienangebote, die lebenslanges Lernen, Interdisziplinarität und überfachliche Kompetenzen oder sogenannte Meta Skills befördern. Gesellschaftliche Entwicklungen und Herausforderungen müssen Bestandteil des kritischen Denkens sein. Leitlinien sind auch Praxisorientierung und Nachhaltigkeit.
41% der Studierenden stammen aus der Zentralschweiz. Die Kategorie Ausland umfasst Personen, die sich nur zu Studienzwecken in der Schweiz aufhalten.
Im Jahr 2021 wechselte die Hochschule Luzern vom Online-Modus wieder zum Präsenzunterricht. Was ist geblieben von den Erfahrungen mit Fernunterricht, gibt es neue Unterrichtsmodelle?
Wir alle, auch die Mehrheit der Studierenden, waren froh, wieder vor Ort zusammenzukommen. Als Hochschule der Nähe ist uns die Präsenz ein wichtiges Anliegen. Ein Studium ist mehr als Wissensvermittlung. Es dient auch der persönlichen Auseinandersetzung mit Inhalten, der Entwicklung von Ideen, der Kooperation und der Pflege. Der Begriff Fernunterricht trifft heute nicht mehr zu. Wir sprechen in den meisten Fällen von einer Kombination aus Online- und Offsite-Elementen. Das heisst, bestimmte Aufgaben oder Lern- und Lehrformen werden durch digitale Formen abgelöst oder ergänzt. Die Flexibilität, die «Online-Unterricht» mit sich brachte, wurde aber auch von den Studierenden geschätzt und wird – je nach Fachbereich – auch zumindest in Teilen weiterbestehen und weiterentwickelt.
Im Jahr 2021 starteten der Master Animation am Departement Design & Kunst und der Minor Digitalisierung und Soziale Arbeit am Departement Soziale Arbeit. Welche bisherigen Lücken füllen diese Angebote?
Beide Angebote nehmen aktuelle Trends auf. Leitend ist für uns aber nicht eine Modeerscheinung, sondern die Relevanz der zu erwerbenden Kompetenzen im Arbeitsfeld. Hier richten wir uns zukunftsorientiert aus und stehen im Austausch mit den Berufsfeldern. Das sichert die nötige Verbindung zwischen Hochschule und Praxis.
Welche Schwerpunkte setzen Sie dieses Jahr im Ressort Ausbildung ?
Die Weiterentwicklung der Lehre steht stets im Zentrum. Wir beschäftigen uns dieses Jahr u.a. mit Formen von Blended Learning, mit der noch stärkeren Verbindung von Lehre und Forschung, der Förderung innovativer Studienformen und last but not least mit der Stärkung der Internationalisierung in der Ausbildung. Und bei allen Entwicklungen ist es zentral, den Blick der Studierenden und der Praxis einzubeziehen.