Das Prinzip des «chiaroscuro» dominierte die europäische Malerei über Jahrhunderte: Mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten versuchten insbesondere die Malerinnen und Maler des Barocks ihre Werke möglichst dramatisch in Szene zu setzen.
Die diesjährige Ausgabe des HSLU-Festivals Szenenwechsel überträgt das «chiaroscuro» von der Welt der Malerei in jene der Musik: «Kontraste, Facettenreichtum und manchmal sogar Dissonanzen erzeugen in beiden Fällen Spannung», sagt Valentin Gloor, Direktor des Departements Musik der Hochschule Luzern. Entsprechend lustvoll zelebriert der Szenenwechsel 2025 den Stilbruch: Da verführen zum Beispiel die Junge Philharmonie Zentralschweiz und das Luzerner Sinfonieorchester ihr Publikum mit klassischen Stücken aus dem frühen 20. Jahrhundert von Maurice Ravel, Claude Debussy und Richard Strauss.
Einen Abend später groovt der international bekannte israelische Jazzpianist Shai Maestro mit der HSLU Big Band. Der Drummer Florian Hoesl bezieht das Publikum in seiner interaktiven Performance «Complex Train» gar mit ins Musizieren ein. Last but not least experimentieren Solo-Musikerinnen und -Musiker in der Raumkollage «Stasis» in den Klangtürmen der HSLU mit der Abwesenheit von Stille.
Alle Konzerte finden in den Räumen des Departements Musik der HSLU am Standort Südpol in Kriens LU oder im Kultur- und Kongresszentrum Luzern KKL Luzern statt.
Programm Szenenwechsel 2025
Gesänge zur Nacht
Mittwoch, 29. Januar, 17:30 Uhr, Konzertsaal Salquin, HSLU-Standort Kampus Südpol, Kriens
Im Programm «Gesänge zur Nacht» setzen sich Saxophonistinnen und Saxophonisten der HSLU mit dem Topos der Nacht auseinander. Sie stellen zwei Solowerke noch junger Komponisten und drei Ensemblewerke aus verschiedenen Epochen einander gegenüber.
Musik bewegt Musik no. 4
Mittwoch, 29. Januar, 19:30 Uhr, Blackbox Kosmos, HSLU-Standort Kampus Südpol, Kriens
Die Bachelorstudierenden des Studiengangs Musik und Bewegung spielen, singen, tanzen, performen, parodieren, philosophieren – mal lustig, mal ernst, mal frech und mal unkonventionell.
LUcid Interactive Organism – Sounds in the Move
Mittwoch, 29. Januar, 21:30 Uhr, Foyer, HSLU-Standort Kampus Südpol, Kriens
Das Lucerne Improvisers Orchestra LUIO widmet sich der Improvisation und musikalischen Kreation in grossen Formationen. Im eigens für den diesjährigen Szenenwechsel entwickelten Konzept sind die Musikerinnen und Musiker mit ihren Instrumenten mobil und ihre Klänge in Bewegung. Ein 3D-Klangkosmos aus Einzelstimmen, beweglichen Konstellationen und Interaktionen entsteht.
Von Wogen und Walzern – Sinfoniekonzert
Donnerstag, 30. Januar, 19:30 Uhr, Konzertsaal KKL Luzern, Luzern
Ravels «Valses nobles et sentimentales» ist ein bedeutendes Werk des frühen 20. Jahrhunderts und zeigt den Einfluss des Wiener Walzers auf die europäische Musikgeschichte. Debussys mit impressionistischen Mitteln gestaltete sinfonische Skizze «La mer» fängt die wechselnden Stimmungen und Farben des Ozeans ein. Strauss’ Oper «Der Rosenkavalier» verbindet die Wiener Klassik mit spätromantischen Elementen und besticht durch ihre virtuose Orchestrierung sowie ihren feinsinnigen musikalischen Humor. Preise: CHF 30 bis CHF 85. Kartenverkauf: KKL Luzern, T +41 41 226 77 77, kkl-luzern.ch
HSLU Big Band feat. Shai Maestro
Freitag, 31. Januar, 17 Uhr, 19:30 Uhr, Konzertsaal KKL Luzern, Luzern
Der israelische Pianist und Komponist Shai Maestro gilt als einer der führenden Musiker seiner Generation. Maestro reiht sich mit diesem Konzert in eine illustre Reihe von Stargästen ein, mit der die HSLU Big Band in den letzten Jahren auftrat. Seine Musik verbindet auf innovative Weise Jazz, Klassik und Weltmusik und zeichnet sich durch emotionale Tiefe und technische Virtuosität aus. Preise: CHF 35 bis CHF 50. Kartenverkauf: KKL Luzern, T +41 41 226 77 77, kkl-luzern.ch
Complex Train
Samstag, 1. Februar, 13 Uhr, Club Knox, HSLU-Standort Kampus Südpol, Kriens
Mit seinem Projekt aus der künstlerischen Forschung untersucht Schlagzeuger Florian Hoesl musikalische Komplexität und deren Wirkung auf uns. Zu diesem Zweck hat er eine interaktive Performance kreiert, an der das Publikum teilnehmen kann. So erlebt es komplexe Musik im Arbeitsprozess.
Das Vollmondorchester – Familienkonzert
Samstag, 1. Februar, 15 Uhr, Blackbox Kosmos, HSLU-Standort Kampus Südpol, Kriens
Ein bewegtes Erzählkonzert nach der gleichnamigen Geschichte von Jens Rassmus. Musiker des Luzerner Sinfonieorchesters und Studierende des Instituts Jazz der Hochschule Luzern – Musik bilden das Vollmondorchester; Studierende des Studiengangs «Musik und Bewegung» setzen die fantastische Geschichte in Bewegung um.
It Don’t Mean a Thing – Orchestra in a Nutshell
Samstag, 1. Februar, 17:30 Uhr, Konzertsaal Salquin, HSLU-Standort Kampus Südpol, Kriens
Ein Programm voller Klangfarben und Rhythmus: Die Werke von Milhaud, Schulhoff, Weill und Antheil zeigen, wie unterschiedlich klassische Musik von Jazz inspiriert sein kann.
Stasis, eine Raumcollage
Samstag, 1. Februar, 19:30 Uhr, Klangtürme, HSLU-Standort Kampus Südpol, Kriens
«Stasis» untersucht stark kontrastierende Bedingungen des Seins im Zustand eines fragilen Gleichgewichts: beharrliche Unveränderlichkeit und subtile Variation. Klangfragmente formen ein allmählich wachsendes Bild – wie ein Mobile, das aus wechselnden Perspektiven beleuchtet wird.