Die Anzahl der Bachelor- und Master-Studierenden hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig verändert und bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Aus der Zentralschweiz stammen rund 38 Prozent der Studierenden, 53 Prozent aus übrigen Kantonen und knapp neun Prozent aus dem Ausland. 2023 vergab die HSLU 1’622 Bachelor- und 671 Master-Diplome. Im Jahr davor waren es mit 1'385, bzw. 612, deutlich weniger gewesen. «Während der Pandemie haben die Studienangebote der HSLU aussergewöhnlich viele Studierende angezogen. Die grossen Jahrgänge schliessen nun ab und kehren zurück in den Arbeitsmarkt», erklärt HSLU-Rektorin Barbara Bader.
Erfolgreiche Weiterbildungen
Rund 5'000 Personen nahmen 2023 an einem CAS-, DAS-, MAS-Programm teil, etwas mehr als 7'000 an einem Fachkurs oder Fachseminar. Das entspricht einem gesamtschweizerischen Anteil im Weiterbildungsmarkt von etwa 17 Prozent. «Unsere Kennzahlen zeigen, dass wir als Hochschule der Praxis einen unverzichtbaren Beitrag zur Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften für die Zentralschweizer Wirtschaft und Gesellschaft leisten», so Barbara Bader.
Forschung unter finanziellem Druck
Im Jahr 2023 starteten HSLU-Forscherinnen und -Forscher 326 neue Forschungsprojekte, 251 davon sind durch externe Forschungspartner finanziert: Innosuisse unterstützte 64 neue Projekte, der Schweizerische Nationalfonds acht und der Bund 27. Der Forschungsumsatz beläuft sich auf etwa 71 Millionen Franken. «Inhaltlich ist die Forschung der HSLU höchst erfolgreich», sagt Barbara Bader. «Sorgen bereitet uns jedoch, dass der Forschungsanteil signifikant unter dem Durchschnitt der Schweizer Fachhochschulen liegt und die Trägerfinanzierung von 35.5 Prozent auf 29.7 Prozent gesunken ist.»
Aufgrund dieses rigiden finanziellen Korsetts ist die HSLU im Vergleich mit anderen Fachhochschulen klar benachteiligt. Die HSLU begrüsst die aktuellen politischen Initiativen zur Erhöhung der Trägerrestfinanzierung zugunsten von Forschung und Entwicklung – zumal diese Massnahme die wirtschaftliche Struktur der Zentralschweiz weiter dynamisieren und Innovationsimpulse setzen wird.
In den Leistungsbereichen ein ausgeglichenes Budget
Der Gesamtumsatz der Hochschule Luzern lag mit 325.9 Millionen Franken gut zehn Millionen höher als im Vorjahr. In ihren zentralen Tätigkeitsgebieten (Ausbildung, Weiterbildung, Forschung und Entwicklung sowie Dienstleistungen) weist die HSLU ein fast ausgeglichenes Budget vor. Das Minus im Jahresabschluss von 1.85 Millionen lässt sich hauptsächlich auf Energiemehrkosten in Höhe von 3.3 Millionen Franken zurückführen, wovon die Trägerkantone zwei Millionen zusätzlich finanzierten.
«Die Verwaltungskosten bewegten sich im vergangenen Jahr wieder deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt», sagt Barbara Bader. Dies zeige, dass die Hochschule sorgfältig mit ihren Ressourcen umgehe, bewusst nach Synergien suche und sich die Mitarbeitenden durch hohes Engagement auszeichneten.
2023 waren an der HSLU 2’109 Personen tätig, davon 882 Professorinnen, Professoren und Dozierende sowie 635 wissenschaftliche und assistierende Mitarbeitende. Im Bereich Administration und Technik arbeiteten 558 Personen. Dazu kommen 34 Lernende, Praktikantinnen und Praktikanten. Damit gehört die HSLU weiterhin zu den grössten Arbeitgeberinnen der Zentralschweiz.
Einer der Höhepunkte des letzten Jahres war der wegweisende Beschluss des Konkordatsrats, die HSLU mit der Entwicklung von Aus- und Weiterbildungsangeboten im Bereich Pflege sowie Medizintechnik | Life Sciences zu beauftragen. Ab Herbstsemester 2024 ist es nun in der Zentralschweiz erstmals möglich, Pflege auf Fachhochschulstufe zu studieren. Zudem wird das Angebot in Medizintechnik | Life Sciences ausgebaut und umfasst künftig drei Studienrichtungen. «Wir orientieren uns dabei nahe an den Bedürfnissen von Spitälern, Spitex und Langzeitpflege sowie den boomenden Branchen Medizintechnik, Medizininformatik und Life Sciences», erklärt Barbara Bader. «Damit wollen wir dazu beitragen, das regionale Gesundheitswesen mit qualifizierten Fachkräften zu versorgen.» Beide Angebote verzeichnen eine ausserordentlich hohe Nachfrage. Der erste Pflegestudiengang ist bereits ausgebucht.