Die Schweizer Asset Management Branche befindet sich trotz COVID-19 weiterhin auf Wachstumskurs. Die in der Schweiz verwalteten Vermögen wuchsen im Jahr 2020 um 10,6 Prozent und erreichten mit 2,79 Billionen Franken einen neuen Höchststand der im Inland verwalteten Vermögen (siehe Abbildung 1). Dieser Anstieg der verwalteten Vermögen (+ 268 Milliarden Franken) ist auf organisches Wachstum in Form von hohen Nettozuflüssen (+ 101 Milliarden Franken, 4,0 Prozent) und auf die Anlageperformance (+167 Milliarden Franken, 6,6 Prozent) aufgrund der sich erholenden Finanzmärkte im zweiten Halbjahr 2020 zurückzuführen.
Die in der Schweiz verwalteten Vermögen wuchsen im Jahr 2020 um 10,6 Prozent und erreichten mit 2,79 Billionen Franken einen neuen Höchststand der im Inland verwalteten Vermögen (Abbildung 1: In der Schweiz verwaltete Vermögen für institutionelle Kunden und kollektive Kapitalanlagen von 2016 bis 2020, in Milliarden Franken; zum Vergrössern klicken).
Eine längerfristige Betrachtung zeigt, dass die in der Schweiz für in- und ausländische Kundinnen und Kunden verwalteten Vermögen zwischen 2016 und 2020 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 9,1 Prozent gewachsen sind, wobei rund ein Drittel auf den Netto-Neugeldzufluss (2,8 Prozent) und rund zwei Drittel (6,3 Prozent) auf die Performance zurückzuführen sind. Der Nettoertrag der Schweizer Asset Management Branche wird auf 15,67 Milliarden Franken geschätzt, der Gewinn auf 4,10 Milliarden Franken.
Asset Management spielt eine wichtige Rolle
«Asset Management ist ein zentraler Pfeiler des Schweizer Finanzsektors und wichtig für die gesamte Wirtschaft, da die Asset Manager Investorengelder in die Realwirtschaft fliessen lassen. Dies stimuliert das langfristige Wirtschaftswachstum und schafft Arbeitsplätze», sagt Jürg Fausch, Ökonom an der Hochschule Luzern und Hauptautor der Studie. «Asset Manager spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung der Ersparnisse von Millionen von Menschen in der Schweiz und im Ausland und tragen zur Nachhaltigkeit des Vorsorgesystems bei, indem sie Renditen auf diesen Ersparnissen erwirtschaften», kommentiert Adrian Schatzmann, Geschäftsführer der Asset Management Association Switzerland.
Die Schweiz ist als Asset-Management-Standort auch für ausländische Kunden attraktiv
Von den in der Schweiz verwalteten Vermögen in Höhe von 2,79 Billionen Franken werden rund 35 Prozent für institutionelle Kunden im Ausland verwaltet. Das Volumen des «Exports» von Asset-Management-Dienstleistungen verdeutlicht die Nachfrage nach Schweizer Produkten und die international anerkannte Expertise der Asset-Management-Branche in der Schweiz. Insgesamt ist der Anteil der für ausländische institutionelle Kunden verwalteten Vermögen von 2017 bis 2020 um zehn Prozentpunkte von 25 Prozent auf 35 Prozent gestiegen (siehe Abbildung 2). Das jährliche Standortqualitäts-Ranking, das die relative Wettbewerbsfähigkeit der wichtigsten internationalen Asset-Management-Zentren misst, zeigt, dass Zürich und Genf ihre bereits gute Position im Jahresvergleich weiter verbessern konnten und nun auf den Plätzen zwei und vier liegen (siehe Abbildung 3).
Insgesamt ist der Anteil der für ausländische institutionelle Kunden verwalteten Vermögen von 2017 bis 2020 um zehn Prozentpunkte von 25 Prozent auf 35 Prozent gestiegen (Abbildung 2: Anteil der im Auftrag von in- und ausländischen institutionellen Kunden verwalteten Vermögen von 2017 bis 2020; zum Vergrössern klicken).
«Um in einer globalen Industrie wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es entscheidend, dass die Schweiz die notwendigen Anstrengungen unternimmt, um ihre Attraktivität als Wirtschaftsstandort zu erhalten. Ein international wettbewerbsfähiger Rechtsrahmen und ein diskriminierungsfreier Zugang zu den internationalen Märkten sind angesichts des wettbewerbsintensiven und eher gesättigten Inlandsmarkts wichtige Voraussetzungen für weiteres Wachstum», sagt Jürg Fausch.
Zürich und Genf konnten ihre bereits gute Position auf dem Standortqualitäts-Ranking, das die relative Wettbewerbsfähigkeit der wichtigsten internationalen Asset-Management-Zentren misst, weiter verbessern. Die beiden Schweizer Städte liegen neu auf den Plätzen zwei und vier (Abbildung 3: Asset-Management-Standortqualitäts-Ranking; zum Vergrössern klicken).
Nachhaltige Anlagen werden als die grösste Chance in der Branche bewertet
Nachhaltige Anlagen beziehen sich im Allgemeinen auf die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) in den Anlageprozess. Sie ist einer der wichtigsten Trends in der Asset Management Branche und wird von den befragten Asset Managern als die grösste Chance für die Schweiz eingeschätzt. Eine anhaltend starke Kundennachfrage, Risikoerwägungen und regulatorische Anforderungen sind die Haupttreiber für diese Entwicklung. «Die Schweiz hat ein grosses Potenzial als Kompetenzzentrum für nachhaltige Anlagen. Insgesamt können Asset Manager dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen und den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu erleichtern, indem sie Kapitalströme in nachhaltige Anlagen lenken», sagt Adrian Schatzmann.
Banken nach wie vor die grössten Asset Manager bezogen auf die verwalteten Vermögen
In der diesjährigen Ausgabe der Studie werden Rankings der teilnehmenden Schweizer Asset Management Firmen entlang verschiedener Dimensionen vorgestellt. Gemessen an den gesamten in der Schweiz verwalteten Vermögen sind die Bank-beherrschten Asset Manager die grössten Marktteilnehmer (siehe Abbildung 4). UBS Asset Management (1), Credit Suisse Asset Management (2) und Swisscanto Invest der Zürcher Kantonalbank (3) verwalteten Ende 2020 zusammen rund CHF 800 Milliarden an Vermögenswerten.
Gemessen an den gesamten in der Schweiz verwalteten Vermögen sind die Bank-beherrschten Asset Manager die grössten Marktteilnehmer (Abbildung 4: Die 10 grössten Asset Manager in Bezug auf die gesamten in der Schweiz verwalteten Vermögen in Milliarden Franken; zum Vergrössern klicken).