In diesem Jahr haben 170 Absolventinnen und Absolventen ein Bachelordiplom in den Bereichen Animation, Video, Camera Arts, Graphic Design, Illustration (Fiction und Nonfiction), Objektdesign, Textildesign, Kunst & Vermittlung, XS Schmuck, Design Management, International sowie Digital Ideation (gemeinsames Angebot mit dem Departement Informatik) erhalten. 33 Studierende schlossen ein Masterstudium in Design, Film oder Kunst ab.
Die Diplomfeier fand am Samstag, 3. Juli 2021 im Rahmen der Werkschau Design & Kunst 2021 statt. Dabei wurden auch Förderpreise für elf herausragende Abschlussarbeiten vergeben:
Der Förderpreis Master of Arts in Design ging an Alexandra Gurtner aus Rotkreuz ZG für ihre Arbeit «(in)visible mind – psychische Gesundheit an der Hochschule». Gurtner kreierte ein Arbeitstool, das Hochschulen helfen soll, die psychische Gesundheit von Studierenden ganzheitlich und effektiv zu adressieren. Basis dafür war eine Untersuchung der Angebote und Massnahmen an der Hochschule Luzern und Feedbacks von betroffenen Studierenden.
Der Förderpreis ist mit 5’000 Franken dotiert. Er wird gemeinsam von den beiden Vereinen «Luzern Design» und «Swiss Design Transfer» sowie der Hochschule Luzern vergeben.
Der ebenfalls mit 5’000 Franken dotierte
Preis der Max von Moos-Stiftung geht an Sebastian Haas, Absolvent des Master Kunst aus Köniz BE, für seine Werkserie
«Das sich bildende Dritte». Die von Haas mit der Technik der Hinterglasmalerei bemalten und durch Hitze verformten Glasscheiben spiegeln so stark, dass sich die Betrachterinnen und Betrachter selbst als amorphe Figur darin erkennen können. Ändert man den Blickwinkel, entstehen stets neue situative und virtuelle Bilder, die das rätselhafte Dritte darstellen.
Die
zeugindesign-Stiftung zur Förderung der visuellen Gestaltung verlieh fünf mit je 4’000 Franken dotierte Förderpreise an:
- Petra Baumann, Absolventin des Bachelor Illustration Nonfiction aus St. Gallen. Für ihre Diplomarbeit «Von Bryum bis Sphagnum» kreierte sie eine Website über die wundersame und vielfältige Welt der Moose im Botanischen Garten St. Gallen.
- Sandro Ramseier, Absolvent Bachelor Illustration Fiction aus Interlaken BE. Sein surrealistisches Comicprojekt «Shantiland» handelt von den Sehnsüchten eines desillusionierten Nachwuchsgurus in einer Welt zwischen Yogamatten, Räucherstäbchen, Nihilismus, Transzendenz und Ausverkauf.
- Jonathan Müller, Absolvent Master Film aus Rehetobel AR. In seinem Abschlussfilm «Eduardo Spelterini» erforscht er das Leben des Schweizer Luftfahrtpioniers, Opernsängers und Lebemanns. Müller kombinierte für seinen Film Bewegtbild-Sequenzen mit Archivfotos.
- Dan Wenger, Absolvent Bachelor Animation aus Basel. Der Film «Screen Time» beginnt harmlos: Ein Daumen berührt den Bildschirm eines Smartphones. Was als unschuldiger Zeitvertreib beginnt, entwickelt sich zu einem Dauerkonsum, angetrieben von unaufhörlichen Wisch-und-Weg-Bewegungen…
- Yvee Nogara, Absolventin Bachelor Textildesign aus Zürich. Sie wirft in ihrer Abschlussarbeit «TYvee Shopping» im Bachelor Textildesign einen satirischen Blick auf den Konsumwahn. Ihre aus gebrauchten Stoffen und Restmaterialien hergestellten textilen Objekte bietet Nogara in einer medialen Inszenierung an, die mit ihrer übertriebenen Ästhetik an Teleshopping-Sendungen erinnert.
Der mit 3’000 Franken dotierte
Preis der Stiftung Alan C. Harris und Else Harris geb. Treumann wird an eine Absolventin oder einen Absolventen des Master Kunst verliehen. Er geht heuer an Anđela Rončević. Die gebürtige Kroatin hat im leeren Schwimmbecken des Kulturlokals Neubad Luzern die audiovisuelle Installation
«I Will Swim» eingerichtet. Besucherinnen und Besucher hören darin die mit Wassergeräuschen unterlegten Geschichten von 20 Frauen aus verschiedenen Ländern, die nicht schwimmen können. Rončević untersucht mit ihrem Werk, wieso das Recht, schwimmen zu lernen, weltweit immer noch zahlreichen Frauen vorenthalten wird.
Der
Förderpreis Design & Kunst/Alumni Hochschule Luzern in Höhe von 2’021 Franken – die Preissumme ergibt sich aus der aktuellen Jahreszahl – geht an Jost Zeindler aus Bern für seine Abschlussarbeit
«Tape Tech» im Bachelor Illustration Nonfiction. Zeindler untersuchte darin, was es braucht, um eine gute Bedienungs- oder Bauanleitung zu gestalten. Er goss die so gewonnenen Erkenntnisse in ein Magazin für experimentelle Audio-Elektronik, in dem er diverse Anleitungen für Kassettengeräte visualisierte.
Der
Preis der Swiss Design Association (SDA) honoriert hervorragende Diplomandinnen und Diplomanden der SDA-Partnerhochschulen. Die Preissumme beträgt 500 Franken sowie eine dreijährige Jungmitgliedschaft bei der SDA.
Der Award geht an Martina Häusermann aus St. Gallen. Die Absolventin des Bachelors Objektdesign entwickelte für ihre Abschlussarbeit
«Pressed Motion» bewegliche Aufsätze in der maschinellen Keramikextrusion, also der Produktion kontinuierlicher Keramikstränge. Die Aufsätze eröffnen dank dynamischen Strukturen, Formübergängen und Durchdringungen neue Gestaltungsmöglichkeiten im Kunsthandwerk oder in der Architektur.
Zum zweiten Mal verliehen wird die Auszeichnung
Chapeau! Preis für Theorie BA-/MA-Arbeit. Sie ist mit je 500 Franken für herausragende theoretische Bachelor-, respektive Masterarbeiten dotiert:
- Den Preis für die beste Masterarbeit erhielt Sebastian Haas für seine Untersuchung zu spiegelnden Erscheinungen im Bildraum. Haas ist auch Träger des Max von Moos-Preises (siehe oben).
- Sophie Germanier aus Zürich erhielt den Preis für die beste Bachelorarbeit für «Welcome to my MUD-dy World». Der Audioguide der Absolventin des Bachelor Kunst & Vermittlung führt die Hörerinnen und Hörer in eine schlammige, von fressenden und defäkierenden Würmern bewohnte Welt. Der Guide wird zusammen mit fünf weiteren Abschlussarbeiten des Bachelor Kunst und Vermittlung Luzern in der Ausstellung «Connection Requested» (18. bis 29. Juli 2021) im Kunstpavillon Luzern gezeigt.