Im selben Jahr, in dem in Japan der erste Game Boy vorgestellt wurde, hat in Luzern das Institut für Wirtschaftsinformatik IWI seinen Betrieb aufgenommen. Es übernahm 1989 an der damaligen Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschule (HWV) Luzern die Aufgabe, im Bereich der angewandten Informatik Schulung, Informationsvermittlung und Beratung zu betreiben. Dafür startete es mit dem «Nachdiplomstudiengang (NDS) in Informatik für Ingenieure und Architekten in Führungspositionen» sowie den Kursen «für Vereinigung der Lehre für Maschinenschreiben und Bürotechnik». Gleichzeitig unterstützte das Institut die Lehrtätigkeit an der HWV, insbesondere die zweijährige Ausbildung der Studierenden an der Wirtschaftsinformatik-Schule WIS, die 1984 ins Leben gerufen wurde und zur HWV, der heutigen Hochschule Luzern – Wirtschaft, gehörte.
Wirtschaftsinformatik und Kreativität gehören zusammen
1997 – mit der Gründung der Hochschule Luzern wurde die WIS aufgelöst und zu einem dreijährigen Fachhochschul-Studiengang weiterentwickelt. Die inhaltliche Zuständigkeit für die Ausbildung übernahm ab diesem Zeitpunkt das IWI. 1998 wurde schliesslich der erste Studiengang Wirtschaftsinformatik auf Fachhochschulstufe durchgeführt. Damals waren 92 Studierende eingeschrieben, Ende 2013 absolvierten 186 Studierende den Bachelor- Studiengang in Wirtschaftsinformatik, 17 besuchten den Unterricht für den Master, weitere knapp 300 machten eine Weiterbildung in diesem Bereich. «Wirtschaftsinformatikerinnen und Wirtschaftsinformatiker sind sehr kreative Leute. Der Beruf hat keineswegs nur mit Zahlen und Daten zu tun, wie viele heute immer noch glauben», sagt Marco Menna, der das Institut seit 2012 leitet. «Die Disziplin verbindet Technik, Innovation, Fantasie und betriebswirtschaftliche Kompetenzen.» Als Beispiel nennt er die Entwicklung einer App: «Den technischen Hintergrund braucht es für das Programmieren und die Kreativität nützt bei der Erarbeitung einer attraktiven Lösung. Dank den Kenntnissen in Betriebswirtschaft wiederum kann entschieden werden, wie eine App ausgestaltet werden muss, damit sie rentiert.»
Die Aus- und Weiterbildung am IWI beschäftigt sich daher stark mit Innovation und Strategie. Im Weiterbildungsangebot stehen beispielsweise der «Master of Advanced Studies (MAS) in Strategic IT Management» und das «Certificate of Advanced Studies (CAS) in IT-Driven Business Innovation». Das Institut mit seinen rund 30 Mitarbeitenden hat sich in den vergangenen 25 Jahren zum Bildungs- und Forschungszentrum für den Informatikeinsatz in der Zentralschweiz entwickelt.
IWI wird ins neue Departement Informatik integriert
Das IWI wird zusammen mit der Informatik-Abteilung des Departements Technik & Architektur ins geplante Departement Informatik der Hochschule Luzern überführt. Dieses soll auf das Herbstsemester 2016/2017 seinen Betrieb im Kanton Zug aufnehmen und im Endausbau 800 bis 1‘000 Studierende ausbilden. Die Hochschule Luzern wird die einzige Fachhochschule sein, die Kompetenzen in technischer Informatik und in Wirtschaftsinformatik in einem Departement vereinigt.