Die frühe Förderung gilt als zentrales Mittel zur Prävention von Armut. Kinder aus sozial benachteiligten Familien haben deutlich bessere Chancen auf einen guten Bildungs- und Berufsabschluss, wenn sie angemessen in ihrer Entwicklung gefördert und ihre Familien gezielt unterstützt werden. Darüber hinaus werden auch ihre Gesundheits- und Integrationschancen erhöht. Dies kann beispielsweise geschehen, indem der Zugang zu und die Qualität von familienexternen Betreuungsangeboten gesichert werden, die Eltern in ihren erzieherischen Aufgaben und die Ressourcen der Kinder frühzeitig gestärkt werden. Damit kann verhindert werden, dass Armut über die Generationen weitergegeben wird.
Auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen
Der neue Leitfaden «Kriterien wirksamer Praxis in der frühen Förderung», der im Rahmen des Nationalen Programms gegen Armut vom Departement Soziale Arbeit der Hochschule Luzern und vom Institut für Elementar- und Schulpädagogik erarbeitet wurde, beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die zu Kriterien wirksamer Praxis verdichtet wurden. Er enthält elf Good-Practice-Kriterien sowie eine Checkliste, um wirksame Angebote der frühen Förderung zu konzipieren, aufzubauen, zu evaluieren und weiterzuentwickeln.
Nationales Programm gegen Armut
Das Nationale Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut will die Wirkung der bestehenden Präventions- und Bekämpfungsmassnahmen verstärken und dazu beitragen, dass die Massnahmen besser koordiniert sind. Es fördert den Austausch unter Fachpersonen und stellt Informationen bereit. Das Nationale Programm gegen Armut ist auf fünf Jahre befristet (2014–2018) und wird gemeinsam vom Bund, den Kantonen, Städten und Gemeinden sowie Organisationen der Zivilgesellschaft getragen. Weitere Informationen unter www.gegenarmut.ch.