In der Übersicht
Jazzschlagzeugerinnen und –schlagzeuger verfügen über ein Begriffssystem, mit dem sie sich über den „feel“ (etwa: gefühlsmässig wahrnehmbare Eigenschaft) einer Schlagzeugperformance verständigen: Entspannte Performances haben etwa „groove“, sie sind „in the pocket“, „laid back“ oder „dragging“. Treibende Performances hingegen haben „snap“ oder „drive“, oder sie sind „nervous“. Das Projektteam geht von der Hypothese aus, dass die „feels“ sich in der mikrorhythmischen Gestaltung der Performances manifestieren.
Im Rahmen des vorliegenden Forschungsprojekts werden drei Schweizer Jazzschlagzeuger darüber befragt, welche Begriffe sie im professionellen Umfeld oder Unterricht verwenden. Die drei Musiker spielen Beispiele ein, welche die verschiedenen „feels“ ideal repräsentieren. Mit Hilfe von LARA werden die mikrorhythmischen Eigenschaften der Aufnahmen analysiert. Aufgrund von statistischen Auswertungen der Daten wird der Versuch unternommen, idealtypische mikrorhythmische Muster für die verschiedenen „feels“ zu definieren. Die Projektresultate werden in einer Fachzeitschrift (Ethnomusicology, Music Perception oder Jazzforschung/Jazz research) veröffentlicht.