In der Übersicht
Im Rahmen von narrativen Interviews wurden zehn Jugendliche über ihre Erfahrungen im früheren Instrumentalunterricht und die Gründe des Abbruchs befragt. Die Analyse der aufgezeichneten Gespräche ermöglichte es, einerseits Orientierungsmuster in den Lebenswelten der Jugendlichen festzuhalten, anderseits aus deren Sicht die Unterrichtskonzepte der Lehrpersonen zu erfassen. In vielen Fällen lässt sich der Unterrichtsabbruch durch Diskrepanzen zwischen Vorstellungen von Jugendlichen und Lehrpersonen erklären. So sahen die Jugendlichen im Musikunterricht eher eine Freizeitaktivität, erlebten es von Seiten der Lehrperson aber als leistungsorientiertes Unterrichtsfach. Das erarbeitete Repertoire entsprach häufig nicht ihren Musikinteressen, die Gruppenaktivitäten (Zusammenspiel in Ensembles und Bands) nahmen gegenüber dem Einzelunterricht zu wenig Platz ein. Schliesslich zeigten sich bei manchen Schüler/innen ungünstige familiäre Rahmenbedingungen für das Üben. Die Ergebnisse des Projekts wurden in einem Artikel zusammengefasst, der in der «Schweizer Musikzeitung» (Nr. 7/8 2007) erschienen ist. Im Rahmen eines Nachfolgeprojekts ist geplant, die Ergebnisse in Arbeitsmappen für die Ausbildung von Musiklehrpersonen aufzubereiten.