In der Übersicht
Im Rahmen von Lucerne Festival (LF) hat das Lucerne Festival Academy Orchestra am 5. September 2008 im Konzertsaal des Kultur- und Kongresszentrums Luzern (KKL) ein Sinfoniekonzert ausschliesslich mit Kompositionen aus dem 20. und 21. Jahrhundert gegeben. Neben zwei Uraufführungen und Werken von Luciano Berio und Elliott Carter stand mit Igor Strawinskys „Le Sacre du printemps“ eines der Schlüsselwerke des 20. Jahrhunderts auf dem Programm. Pierre Boulez, Gründer und künstlerischen Leiter der Festival Academy, dirigierte das Konzert. Das Projekt „Phono-Monographie Lucerne Festival Academy 2008“ begleitete und erforschte dieses Konzertereignis in seinen verschiedenen Facetten von der Programmwahl über die Probephase bis zur Rezeption bei Publikum und Medien. Das Konzertprogramm zeigte Boulez’ Handschrift, indem es Werke der klassischen Moderne mit solchen seiner Generation sowie zwei Uraufführungen verband. Die uraufgeführten Kompositionen von Ondrej Adamek und Johannes Boris Borowski konnten einerseits eher der postmodernen (Adamek) oder andererseits der modernen Ästhetik (Borowski) zugeordnet werden. Die Untersuchung der Probephase zeigte, dass Boulez’ Intentionen von den Studierenden erfasst und zumeist umgesetzt werden konnten. Das schlug sich u. a. in einer Interpretation von „Le Sacre du printemps“ nieder, die sich, wie die entsprechende Analyse ergab, folgerichtig in die Reihe von Boulez’ Einspielungen einfügt. Ein überraschend farbenreiches Bild der Rezeption, aus dem sich doch bestimmte Strukturen herauslesen liessen, förderten die Interviews mit Personen aus dem Publikum zutage. Die Resultate der Forschungsarbeit schlugen sich in einer 180-seitigen Publikation nieder, die zusammen mit dem Mitschnitt des Konzerts als „Phono-Monographie“ (d.h. als Buch mit im Deckel eingelegten CDs) wie geplant bei Projektende im Chronos-Verlag Zürich veröffentlicht wurde. Die Phono-Monographie ist im Buchhandel oder in der Bibliothek der Hochschule Luzern – Musik an der Zentralstrasse 18 erhältlich.