In der Übersicht
Positive Jahresenergiebilanzen in Einzelgebäuden werden heute oft als Lösung für die Energieproblematik angepriesen. Nach heutiger Kenntnis sind solche „Plusenergiebilanzen“ bei grossen Bauten bedingt durch die gewünschten Dichten in heutigen Siedlungen, deren Mehrgeschossigkeit und gegenseitige Fassadenverschattung durch Nachbargebäude nicht zu erreichen und aufgrund der unter Umständen hohen Netzbelastung (Externalisierung der temporären Energiespeicherung) auch nicht anzustreben.
In Plusqua wird die Energiebilanzgrenze vom Gebäude auf das Quartier erweitert. Die Quartiersbetrachtung ermöglicht das Ausbrechen aus der Typologie der Einzelbebauung. Die Quartiersbetrachtung kann Synergieeffekte durch Vernetzung bringen, sei dies durch Nutzung von Abwärme zu Heizzwecken, durch Verbundlösungen, welche genügend Bandlast für WKK ergeben, oder andere Formen von Vernetzung, sei dies thermisch oder elektrisch.
Durch eine geschickte Kombination von Nutzungen (Wohnen, Verwaltung, Gewerbe, Verkauf etc.), durch Verdichtung und weiterer Massnahmen ist es möglich, den PV-Peak grösserer Solaranlagen im Quartier selber, z.B. im Dienstleistungsbereich, zu nutzen.
Durch den Verbund wird es zukünftig durchaus auch denkbar, dass Energieüberschüsse, insbesondere elektrische nicht nur über das Stromnetz abgeführt werden. Die Vernetzung von Wohngebieten mit anderen Nutzungen kann hier einen deutlichen Vorteil gegenüber Einzelgebäuden bringen. Aus der Quartierbetrachtung sollen mögliche und sinnvolle Massnahmen an Einzelgebäuden erkannt werden.