In der Übersicht
In Souvenirs, so die Ausgangsthese des Projektes, zeigen sich Schweizbilder auf hochkonzentrierte Art und Weise. Und: In Souvenirs geronnene Schweizbilder haben den Blick auf unser Land massgeblich mitgeprägt. Zwei Teilprojekte untersuchen a) die historische Entwicklung von Souvenirdesign und Souvenirindustrie und b) den experimentellen Entwurf neuer Schweizbilder.
Teilprojekt a)
Die Analyse von Quellenmaterial – Schweizer Reiseandenken aus den letzten 200 Jahren, historische Reiseberichte und Reiseführer, Literatur zu Gestaltungswettbewerben und Ausstellungen – gibt Aufschluss über die Art des geographischen Bezugs, über Symbolgehalte, gestalterische und herstellungstechnische Umsetzungsstile und indirekt auch über Absender und Zielpublikum. Ein besonderes Augenmerk gilt Interventionen von Bund und Tourismusverbänden und der Frage, wie staatliche und parastaatliche Akteure versuchen, in der kommerziellen Andenkenindustrie geformte Schweiz-Bilder zu korrigieren. Ergebnis dieses Arbeitsschrittes sind Typologien und Analysen zu Bildern, Motiven und Klischees sowie Hypothesen zu gestalterischen Innovationsstrategien.
Teilprojekt b)
Parallel zur Produktanalyse entwickeln geladene Designer/innen und Künstler/innen mit experimentellen Methoden innovative Schweiz-Bilder. Dabei steht zunächst nicht die Produktion von seriell herstellbaren Souvenirprodukten im Zentrum. Ziel ist vielmehr das Ausloten von Spielräumen und Strategien der Innovation in diesem von Klischees geprägten Genre. Der mehrgleisige, kulturhistorische und gestalterische Zugang eröffnet zum einen ein vertieftes Verständnis der Bildung und Erneuerung von Schweiz-Bildern, welches auch in anderen Bereichen (z.B. bei Fragen der Kommunikation und des Nation Branding) Orientierung bieten kann; zum anderen veranschaulichen die experimentellen Bildentwürfe quasi als Präzedenzfälle neue Ansätze, an denen sich zukünftige (kommerzielle) Entwurfsprojekte exemplarisch orientieren können.