In der Übersicht
Diverse Studien zeigen, dass die Graue Energie der gebäudetechnischen Anlagen ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Grauen Energie eines Neubaus betragen kann. Dabei können in der Gesamtsicht Wege sowohl über mehr Gebäudetechnik als auch über eine stark reduzierte Technisierung zielführend für die Minimierung der gesamten Umweltauswirkungen sein.
Wesentlich bei allen Konzepten ist dabei die effektive Lebensdauer der technischen Einrichtungen. Aufgrund der kürzeren Lebensdauer ist mit einer Zunahme des Einflusses der Gebäudetechnik im Vergleich zur Gebäudehülle zwischen 2035 und 2050 zu rechnen.
Aus diesem Grund ist die Lebensdauer der eingesetzten Anlagen, Anlagenteile und Komponenten von zunehmender Bedeutung und Massnahmen zur Verlängerung deren Lebensdauer (Weiterverwendung) insbesondere bei anstehenden Erneuerungen wichtig.
Das Projekt untersucht, welche Strategien und Massnahmen zu einer Verlängerung der Lebensdauer bestehender Gebäudetechnik führen bzw. einen Re-Use der dafür geeigneten Elemente im Erneuerungsfall unterstützen. Fokus der Untersuchung sind bestehende Nichtwohngebäude, bei denen in den nächsten 10 Jahren eine Erneuerung der Gebäudetechnik voraussichtlich ansteht. Anhand von konkreten Beispielen sollen das Potential sowie notwendige Massnahmen, damit dieses auch umgesetzt werden kann, aufgezeigt werden. Basierend auf den bereits verfügbaren Studien soll eruiert werden, bei welchen Bauteilen/Gewerken, welche (realistischen) Optionen für eine Weiterverwendung (Lebensdauerverlängerung) oder ein Re-Use (an anderem Ort im Gebäude oder in einem anderen Gebäude) bestehen und welche Voraussetzungen dafür vorhanden sein müssen. Diese Resultate sollen an den konkreten Untersuchungsobjekten angewendet werden, um zu quantifizieren, welche Einsparungen an grauer Energie bzw. grauen Treibhausgasemissionen damit realisierbar sind.
Mit dem Projekt werden u.a. folgende Aspekte erläutert und untersucht:
- Die Gebäudetechnikelemente (eBKB-H: D1…D9), bei denen aus einer technischen Sicht ein hohes Potential für eine Weiterverwendung (Lebensdauerverlängerung) oder ein Re-Use (an anderem Ort im Gebäude oder in einem anderen Gebäude) bestehen.
- Die Anwendung der Analysemethode an geeigneten Nichtwohngebäuden, bei denen in den nächsten 10 Jahren eine Erneuerung der Gebäudetechnik anstehen wird.
- Der methodische Ansatz, der sich am besten für die Ökobilanzierung von Gebäuden mit weiter-/wiederverwendeten Bauteilen eignet.
- Der Umfang, in dem Treibhausgasemissionen durch die Wiederverwendung oder das Re-Use von Bauteilen der Gebäudetechnik in realen Gebäuden eingespart werden können.
- Die Anwendbarkeit der vorgeschlagenen Massnahmen bezüglich der Gebäudesituation (Eignung/Hindernisse).
- Das Potential zirkulärer Gebäudetechnik bei breiter Anwendung mit Blick auf die Netto-Null-Ziele.