In der Übersicht
Im Teilprojekt 9 ‚Integration / Case Studies‘ wird mit Erfahrungen aus der Forschung und Lehre ein Framework für die disziplinübergreifende Zusammenarbeit, welche zentral für die Integration und Skalierung von innovativen, nachhaltigen Bautechniken ist, aufgebaut. Mit einfachen Tools für überschlägige Abschätzungen (u.a. zu den Themen Klima, Komfort, Energiekonzepten und Treibhausgasemissionen) sowie strukturiertem Grundwissen zu Materialeigenschaften, Fertigungsprozessen, Kosten und Normen wird das ganzheitliche Verständnis für ökologisch, soziale und wirtschaftlich nachhaltige Lösungen gestärkt.
Das Framework besteht aus einer digitalen Plattform, jährlich stattfindenden Workshops sowie einem Design-Workflow für die integrierte Entwurfsplanung. Das Framework wird anhand von 5 Case Studies, die auf einer multidisziplinären und ganzheitlichen Entwurfsplanung basieren, erprobt und verfeinert. Die Bauten werden einem Monitoring unterzogen, dies dient der Validierung der Entwurfsziele und der Zustandserfassung der Lehm- und Holzelemente.
Im ETH Lab auf dem Campus der ETH Hönggerberg in Zürich, wird ein Holz-Lehm-Deckenelement in einem 3x4x3m grossen Testraum eingebaut. Der Testraum wird dabei verschiedenen im Labor künstlich geschaffenen Klimas (Luftfeuchtigkeit und Temperaturen) und Sonnenverläufen ausgesetzt, um das Monitoringkonzept zu testen und den Einfluss des Deckenelementes auf das Raumklima zu vermessen.
Der Pavillion 0 wird als eingeschossiger 50m2 grosser Lehm/Holz-Pavillion auf dem Campus der HSLU in Horw, Luzern gebaut. Die thermischen Eigenschaften, Feuchtigkeitshaushalt sowie Witterungseinflüsse werden vermessen. Nach 2 Jahren wird der Pavillion demontiert und in Zürich neu aufgebaut um die Zirkularität/Wiederverwendung der Konstruktion zu demonstrieren.
Humanitas ist als Mehrzweckgebäude in Acquarosa, Tessin, geplant. Neuartige thermisch aktivierte hybride Lehm-/Holz-Wandelemente werden als integraler Bestandteil des Gebäudeenergiekonzepts verbaut und deren Einfluss auf das Raumklima wird vermessen. Das Gebäude umfasst mehrere Wohnungen sowie gemeinschaftliche Wohn- und Arbeitsbereiche.
Für den Case Study Dübi wird eine mehrgeschossige multifunktionale Halle auf dem Innovationspark Zürich in Dübendorf gebaut. Durch den Einsatz von vorgefertigten, gewichtsreduzierten und flexibel einsetzbaren Holz-/Lehmbauteilen werden in und auf dem Dach der Halle lokale klimatische Zonen für Arbeitsplätze geschaffen. Kosteneffiziente Elemente werden durch Automatisierungsprozesse und Roboter erreicht.
Der Case Study Wien wird als Privathaus im urbanen Kontext der Stadt Wien, Österreich in Lehmmassivbauweise realisiert. Die schweren Bauteile aus vorfabriziertem Stampflehm werden für die passive Wärmespeicherung und Feuchtigkeitsregulierung genutzt. Das entwickelte Monitoringkonzept soll anhand dieser Case Study für ein reales Privathaus verifiziert werden.