In der Übersicht
Die digitale Technologie hat zu einem Paradigmenwechsel geführt, der gegenwärtig neuen Werten, Arbeits- und Lebensstilen Auftrieb gibt. Die Medien berichten von einer sich global entwickelnden, vernetzten „Crafter & Maker-Community“, die sich über innovative Formen einer selbstbestimmten (neo-)handwerklichen Erwerbs- und Eigenarbeit, über Werte wie Sharing und Nachhaltigkeit und nicht zuletzt auch über die Erfindung neuer Geschäftsmodelle definiert. Aus sozialwissenschaftlicher, kultureller und ökologischer Perspektive sind diese Entwicklungen interessant, da sie eine Antwort auf vielfältige Herausforderungen wie Globalisierung, überholte Lebensarbeitszeitmodelle, Arbeitslosigkeit und Ressourcenverbrauch geben können. Auch in der Schweiz haben sich verschiedene Einrichtungen wie die Kulturbüros, offene Werkstätten, FabLabs und Hackspaces etabliert, die – teilweise von Stiftungen unterstützt – von Kulturschaffenden und der „Maker“-Generation eigeninitiativ aufgebaut wurden. Wird dort bereits die vielzitierte „New Industrial Revolution“ (Chris Anderson) eingeleitet? Zielsetzung des Projekts ist es, die Praktiken, Motive und Ziele der „Crafter & Maker“-Akteure hierzulande zu erkunden und gemeinsam mit ihnen in einem partizipativen Forschungsprozess experimentelle Zukunfts-Szenarien für eine ‚plurale Ökonomie’ zu entwerfen. Wie könnten Zukunfts-Szenarien im günstigsten Falle aussehen, wie im ungünstigsten? Und was wäre zu erwarten, wenn die heutigen Trends einfach in die Zukunft fortgeschrieben würden?