In der Übersicht
Bilder prägen die Wahrnehmung unserer Welt. Der Schutz der Herkunft der Inhalte und der Authentizität digitaler Bilder und Filme wird daher für unsere Gesellschaft immer wichtiger. Jüngste Initiativen wie C2PA zeigen die Notwendigkeit, digitale Bilder und Filme während ihres gesamten Lebenszyklus zu kontrollieren und zu schützen.
FairPicture ist ein Start-up aus Luzern mit Fokus auf Menschen in der südlichen Hemisphäre und versteht sich als vertrauenswürdiger Schutz, um zu verhindern, dass digitale Bilder gegen den Willen der abgebildeten Personen, der Urheber, der Vertreiber und der Konsumenten verwendet und verändert werden. Das Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, zu gleichberechtigten Beziehungen zwischen Bildschaffenden, Abgebildeten, Kunden und der Öffentlichkeit beizutragen.
FairPicture will eine globale, digitale Plattform für faire und sichere Fotografie bieten, indem es sich mit den folgenden Problemstellungen auseinandersetzt:
- Wie können wir die Bilder rückverfolgbar machen, auch wenn sie im Internet zirkulieren? Welche Einschränkungen gibt es für die Rückverfolgbarkeit?
- Wie können Metadaten (Beschreibung, Standort, Kontext usw.) in Bildern so gespeichert werden, dass die Privatsphäre gewahrt bleibt? Das Problem besteht darin, dass Bilder einen Kontext brauchen, die Offenlegung des Kontexts aber potenziell schädlich für die auf dem Bild Abgebildeten sein kann.
- Inwieweit ist es denkbar, die Zustimmung zu Bildern zu widerrufen?
Der Anwendungsfall ist, dass Personen, die fotografiert wurden, ihre informierte Zustimmung zu den Bildern zurückziehen.
Der Schutz der Herkunft von Inhalten wird in unserem (Miss-)Informationszeitalter immer wichtiger. Die C2PA-Initiative ist ein breites Industriekonsortium mit Inhaltsanbietern, das sich mit diesem Thema befasst. C2PA hat Anfang 2022 eine technische Spezifikation veröffentlicht, in der die Anforderungen für den Schutz von Inhalten detailliert beschrieben werden. Die Kamerahersteller Leica und Nikon sind der C2PA im Oktober beigetreten und werden im Jahr 2023 Kameras auf den Markt bringen, die diesen Spezifikationen entsprechen.
Angesichts der Fake-Medien arbeitet die JPEG-Standardisierungsgruppe an der Erweiterung der aktuellen Spezifikation unter Berücksichtigung der neuen Trends in den Bereichen KI, Fake-Medien, NFT und C2PA.
Ziel ist es, C2PA auf die Anwendungsfälle von FairPicture abzubilden und daraus geeignete zyptografische Schutzmechanismen abzuleiten, die dem jeweiligen Problem angemessen sind.