In der Übersicht
Mit der Bologna-Reform hat sich seit 1999 die Künstlerische Forschung («Artistic Research» AR) in der Sphäre der Hochschulen der Künste rasant entwickelt und stark an Bedeutung gewonnen. Auch an der Hochschule Luzern Musik (HSLU M) hat die AR mit dem Master Artistic Research und der Doktorats-Kooperation mit der Hochschule für Musik Freiburg Einzug gehalten. Da AR einerseits ein eher junger Forschungszugang ist, und andererseits im Selbstverständnis der AR-Forschungs-gemeinschaft subjektive und offene Verfahrensweisen begrüsst werden, hat sich noch kein klarer Konsens über Wesen, Methodologien und Richtlinien der AR etabliert. Das vorliegende Projekt soll ein erster Schritt sein, um aufbauend auf einem Mapping des Felds einen Rahmen für ein gemeinsames Verständnis von AR zu definieren, der auf den spezifischen Bedürfnissen und Erwartungen der HSLU M basiert.
Dieses Ziel soll in drei Schritten erarbeitet werden. Zunächst soll aktuelle Literatur und Projekte im Feld der künstlerischen Forschung gesichtet werden, um einen Überblick über aktuelle Definitionen und Forschungszugänge zu erhalten. In einem zweiten Schritt werden diese Ergebnisse genutzt, um geeignete Methoden für eine praktische Fallstudie über die emotionalen Reaktionen von Musikern bei der Konfrontation mit komplexem musikalischem Material zu finden. Im dritten Schritt sollen die Einsichten und Erfahrungen aus den ersten beiden Schritten kombiniert und als theoretische und praktische Orientierung für Workshops mit Lehrenden und Forschenden der HSLU M sowie externen Expert:innen verwendet werden, um die Bedürfnisse, Ambitionen und mögliche Ausrichtung zukünftiger Aktivitäten im Bereich der künstlerischer Forschung zu bestimmen.