In der Übersicht
In der Schweiz gibt es ca. 2000 kommunale Baugesetze, die sich inhaltlich und qualitativ stark unterscheiden. Dies sorgt für grosse Unsicherheit: Verzögerungen im Bewilligungsprozess, Abbruch oder unnötige Verteuerung der Projekte. Das hemmt die Verdichtung und erhöht die Mietkosten. So schreibt bspw. die NZZ (15.04.2021), dass das Baurecht zum Dschungel geworden ist, an dem viele vernünftige Projekte scheitern. Der Blick (20.08.2022) berichtet von einem Spiessrutenlauf für die Bewilligung von Solaranlagen auf Dächern. Wiederum die NZZ (12.09.2022) schliesst, dass strenge Baugesetze ein Grund für den Wohnungsmangel sind. Auch die immobilienökonomische Forschung kommt zum Schluss, das Regulierungen "the single most important factor" für die Bereitstellung von Wohnraum sind (Gyourko & Molloy in Handbook of Regional and Urban Economics, 2015).
Dieses Projekt entwickelt eine einmalige Methode, um 1) erstmals Baugesetze maschinell zu parametrisieren, 2) durch Verknüpfungen mit weiteren Daten, Chancen und Risiken eines Projekts zu modellieren und 3) entwicklungshemmende Stellen in der Regulierung maschinell zu identifizieren und deren Effekt/Kosten auf die Siedlungsentwicklung präzise zu quantifizieren.
Dadurch können 1) die zentralen Informationen aus Baugesetzen in kürzester Zeit gewonnen werden, 2) Planer und Entwickler können Projekte gezielt nach lokalen Anforderungen anpassen und damit Chancen maximieren und Risiken minimieren, 3) Gemeinden mit investitionshemmenden Prozessen können aktiv angegangen und massgeschneiderte Massnahmen aufgezeigt werden.
Im Erfolgsfall kann durch die geschaffene Transparenz die Verdichtung gefördert und Kosten gesenkt werden. Dies führt zu mehr und bezahlbarerem Wohnraum.