In der Übersicht
Ein zentrales Element zur Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit im Verkehr ist es, das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung durch Anreize positiv zu beeinflussen. Eine niederschwellige Möglichkeit hierfür ist das Ermutigen von Einzelpersonen und Gruppen, ihre Mobilität freiwillig erfassen zu lassen und ihr Mobilitätsverhalten durch das Verarbeiten eines regelmässigen Feedbacks schrittweise nachhaltiger zu gestalten. Mittels finanziellen und kommunikativen (sogenannt suasorischen) Massnahmen werden subjektive Wertvorstellungen durch objektive Informationen beeinflusst, so etwa durch die Schaffung nichtmonetärer Vorteile bei einer wünschenswerten Anpassung des Verhaltens.
Um eine breite Nutzergruppe für die Erfassung zu erreichen und Erkenntnisse aus dem Projekt zu gewinnen, eignet sich eine grosse Institution wie die HSLU, bei welcher täglich 8’300 Studierende und rund 1'900 Mitarbeitende sowie Gäste ein- und ausgehen.
Im Rahmen des zweimonatigen Wettbewerbs lassen Studierende und Mitarbeitende der HSLU ihre Mobilität passiv mit Hilfe einer App tracken. Damit ist es möglich, die Mobilität von Studierenden und Mitarbeitenden inklusive der benutzten Verkehrsmittel zu erfassen und anhand der zurückgelegten Tagesdistanzen und den definierten Metriken «Scores» (individuell und auf Gruppen-Niveau) zu berechnen. Auf Basis dieser Scores werden die Teilnehmenden während dem Wettbewerbs-Zeitraum durch das Zustellen verschiedenartig formulierter Feedbacks zu einer Veränderung hin zur nachhaltigeren Mobilität animiert.
Dadurch soll eine zweifache Hebelwirkung erzielt werden: Einerseits wird mittels Emotionalisierung und Gamifizierung die intrinsische Motivation verbessert. Andererseits erfolgt durch die (freiwillige) Ermöglichung der Visibilität positiver Outcomes eine extrinsische Motivation. Zusätzlich wird ein gutes Abschneiden im Wettbewerb mit gesponsorten (thematisch passenden) Preisen incentiviert. Weiter werden Kategorien/Gruppen spezifiziert, um zusätzliche Wettbewerbssituationen zu gestalten.
Im Anschluss an den Wettbewerb erhalten die Teilnehmenden ein schriftliches Debriefing, beispielsweise in Form von «Mobilitäts-Reports» auf Basis der erhobenen Daten.
Das Projekt verfolgt verschiedene Ziele. Einerseits macht die HSLU als Institution einen nächsten Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität. Andererseits werden die Studierenden und Mitarbeitenden der HSLU für eine nachhaltigere Mobilität sensibilisiert. Zudem stellt das Projekt eine Pilotstudie dar im Hinblick für eine mögliche Wiederholung und Öffnung für die gesamte Bevölkerung.