In der Übersicht
In Europa sind 12% bis 15% aller Paare im fortpflanzungsfähigen Alter sind von Unfruchtbarkeit betroffen, was jährlich Kosten von ca. 1 Milliarde € generiert. Diese Zahl wird sich laut Experten in den nächsten 10 Jahren verdoppeln. Bei 50% der Paare ist diese Unfruchtbarkeit auf Gesundheitsprobleme der Frau zurückzuführen. Knapp die Hälfte dieser Frauen haben endokrinologische Krankheiten die zusätzlich zur Unfruchtbarkeit die Gesundheit der Frauen wesentlich beeinträchtigt. Derartige Überlegungen waren die Anregung für die quantitativen Modellierung von „Unfruchtbarkeitsrelevanten Endokrinologischen Krankheiten“ (UEK).
Das „PAEON Virtual Hospital“ Projekt beinhaltet 3 Säulen. Im Rahmen der ersten Säule (Modellierung) werden computer-basierte Modelle für UEKs erstellt. Solche Modelle bilden physiologische und pathophysiologische Mechanismen ab, die den weiblichen Monatszyklus steuern und regeln. Zusätzlich werden Einflüsse von externen Faktoren (Medikamente) und Umwelteinflüsse (zB. Fettleibigkeit) in den Modellen abgebildet. Das Ziel unseres Modells ist die quantitative Einschätzung von Mechanismen die zum Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS), Hyperprolactinämie und Endometriose führen.
Die Zweite Säule des Projekts (Berechnungen) beschäftigt sich mit der Entwicklung von mathematischen Werkzeugen, die ausreichen um eine effektive Verwendung von patientenspezifischen Modellen zu testen um so eine spätere individualisierte Behandlung zu ermöglichen.
In der dritten Projektsäule (klinische Studien) werden Daten erhoben (Bsp. Hormonsekretionsmuster unter physiologischen und pathophysiologischen Bedingungen) um eine Validierung der Modelle und Werkzeuge aus den ersten beiden Projektsäulen zu ermöglichen und um dann entsprechende Rückmeldungen zu geben.
Unser Konsortium besteht aus hochqualifizierten Forschungseinrichtungen (Hochschule Luzern, Sapienza University of Rome, Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin) und Kliniken (Medizinischen Hochschule Hannover, Universitätsspital Zürich).