In der Übersicht
Ausgangslage und Szenario
Die Schweiz weist den Themen «Blockchain» und «Token» eine hohe Priorität zu. Diese manifestiert sich in zahlreichen Projekten und Initiativen: Zunächst ermöglicht der gesetzliche Rahmen die Anwendung der Technologie und definiert dezidiert die Anforderungen an Token in verschiedenen Anwendungsbereichen. Ferner weist das Technologie-Cluster Schweiz und insbesondere Zug (Crypto Valley Zug) eine hohe Affinität zu diesem Thema auf und ermöglicht eine technologische Umsetzung und Weiterentwicklung der Technologien. Die Anwendungsmöglichkeiten wurden mit der Anpassung der institutionellen Rahmenbedingungen im Sommer 2021, insbesondere im Bereich «Handelbarkeit», weiter gestärkt. In diesem Zusammenhang wurde die Technologie bereits in zahlreichen Bereichen angewendet (u.a. Währungen). Der Bereich «Immobilienwirtschaft» stellt hier einen besonders zielführenden Bereich der Anwendung der Technologie dar. Dieser umfasst zahlreiche Bereiche des Lebenszyklus einer Immobilie (u.a. Grundbuch, Investment, Management). Ferner ist der Bereich aufgrund seiner Grösse relevant für eine weiterführende Untersuchung.
Gleichwohl ist eine breitflächige Akzeptanz der Technologie in der Immobilienwirtschaft bis dato nur teilweise vorhanden. Mithin wurden einige Pilotprojekte erfolgreich umgesetzt (u.a. «Hello World» in Baar, mit Unterstützung des IFZ, oder «Bahnhofstrasse Zürich») sowie einige Fondstrukturen (u.a. «Crowdlitoken»). Für die Zukunft werden weitere Projekte erwartet.
An dieser Stelle setzt das vorliegende Forschungsprojekt an.
Projektziele
Im Rahmen des Projektes werden die Möglichkeiten von Token bei Immobilieninvestments geprüft, Ansätze evaluiert und die Umsetzung optimiert. Die Basis hierfür bildet die erste Tokenisierung weltweit, das «Hello World-Projekt», das von Prof. Dr. Michael Trübestein MRICS begleitet wurde sowie die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen seit Sommer 2021. Hierbei wird ferner das Thema «Lex Koller» aufgegriffen und geprüft, inwieweit Token (Rechte an Mieteinnahmen) im Einklang mit der aktuellen Gesetzgebung stehen und welche Implikationen dies für Immobilieninvestments aufweist. Ferner wird geprüft, wie die Handelbarkeit von Immobilien-Token und von Token-basierten Anlageprodukten gewährleistet wird (Bankability).
Basierend auf verschiedenen Strukturen werden konkrete Handlungsempfehlungen beleuchtet. Mithin erfolgt im Idealfall die Umsetzung eines weiteren Pilotprojektes im Rahmen eines Folgeprojekts mit ausgewählten Wirtschaftspartnern.
Mit dem Projekt wird wissenschaftliches «Neuland» betreten und die Ergebnisse sind noch nicht genau ableitbar. Gleichwohl sind bereits zahlreiche Erfahrungen in diesem Bereich vorhanden. In Summe ermöglicht das Projekt eine zielführende Kombination aus Immobilien und Digitalisierung.