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Wie kann eine nachhaltige Mobilitätslösung im Bereich Outdoor-Tourismus in der Schweiz gelingen? Im Zuge der globalen Klimadebatte hat diese Frage eine besondere Relevanz. Insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass der motorisierte Individualverkehr nach wie vor der grösste CO2 Treiber in diesem Bereich ist. So sind etwa 50 bis 70 Prozent der CO2-Emissionen eines Skigebiets auf diesen Verkehrstypus zurückzuführen.
Um diesen Fussabdruck zu reduzieren, gewinnen immer mehr psychologische Ansätze an Bedeutung, um dadurch etablierte Verhaltens- und Denkmuster zu durchbrechen (Milkman, 2021; White et al., 2019). Hierbei geht es beispielsweise nicht nur um das sogenannte Framing einer Bahnfahrt als komfortable Alternative, sondern auch um die informative Darstellung von realen Umweltkosten bei einer Autofahrt.
Zahlreiche dieser Ansätze sind zwar theoretisch fundiert, allerdings fehlt bisher eine empirische Untersuchung der tatsächlichen Wirksamkeit, insbesondere im Bereich Outdoor-Tourismus, wo man eigentlich eine hohe Bereitschaft im Sinne von Nachhaltigkeit vermuten sollte (Winter et al., 2020). Insbesondere ist die Frage offen, inwieweit auf Nachhaltigkeit zielende Mobilitätskampagnen als individualisierte Strategie zu verstehen sind und welche Personengruppen – analog Target-Marketing – selektiv mit bestimmten Inhalten angesprochen werden sollten. Sprich, welche Inhalte müssen an welche Personengruppe aus dem Outdoor-Bereich kommuniziert werden, damit eine Verhaltensänderung wahrscheinlicher wird. Unsere Hypothese lautet, dass etwa eine Seniorenwandergruppe andere Motive und Präferenzen hat, als eine urbane Kleinfamilie im Winter Urlaub und folglich auch anders angesprochen werden sollte. Ein finanzieller Anreiz mag bei manchen Gruppen der Hauptgrund für die Wahl eines bestimmten Verkehrsmittels sein, bei anderen ist es vielleicht die Frage des Transportes von viel Gepäck.