In der Übersicht
Die digitale Bürgerbeteiligung hat sich als wirkungsvolles Format in demokratischen Gesellschaften etabliert – sie zeigt sowohl bei der Aktivierung von Personen als auch beim kollaborativen Arbeiten und Entscheiden grosse Vorteile. Insgesamt gibt es jedoch in dem Bereich der digitalen Bürgerbeteiligung bzw. Partizipation kaum Anwendungen, die das partizipative, gestalterische und planerische Potenzial von Augmented Reality (AR) untersuchen respektive nutzen.
Partizipative und stadtplanerische Prozesse sollte im besten Fall die Freude am Gestalten fördern. Deshalb müssten wir Ansätze finden, die solchen sinnstiftenden Austausch, Neugier und Empathie besser ermöglichen. Das Versprechen eines solchen AR-Planungstool liegt darin, dass Nutzende nicht erst nach der Fertigstellung einer Umgestaltung reaktiv mit einer gegebenen Situation zurechtkommen müssen, sondern dass sie früh im Prozess partizipieren und, wie professionelle Planende auch, mit und während dem Prozess durch die aktive gestalterische Teilhabe und Mitwirkung zusammenwachsen und gleichzeitig einen massgeblichen Einfluss auf das Ergebnis nehmen können. Auf diese Weise können Menschen ihre gebaute Umwelt direkt prägen und sich mit ihr sowie der Gruppe der Beteiligten identifizieren.
Dieses Vorprojekt untersucht das Potenzial von AR als Gestaltungs- und Planungstool in einem ersten praxisorientierten Schritt anhand der Gestaltung des Emmenparks in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Emmen, Luzern Nord, dem CityScienceLab in Hamburg und dem Planteam. Diese Erkenntnisse sollen anschliessend die Erstellung eines drittmittelgestützten Forschungs- & Entwicklungsprojekts ermöglichen.