In der Übersicht
Der Zuwachs an Textile Waste ist zentrale Herausforderung der Textilbranche. Zudem werden Textilien in Ausgestaltung und Funktionalität immer komplexer. Dabei werden häufig unterschiedliche Eigenschaften von verschiedenen Materialien genutzt. Dies führt zu einem Materialmix, welcher im Textilrecycling zu zusätzlichen Herausforderungen führt. Das Projekt schlägt einen Bogen zwischen der Herausforderung der steigenden Menge an Textile Waste einerseits und dem Anspruch, komplexe textile Produkte zu schaffen, andererseits.
Die interdisziplinäre Machbarkeitsstudie überprüft die Idee, thermoplastischen Textile Waste, Polyester und Polyester-Baumwolltextilien, mittels additiver Verfahren zu verhärten und auf textilen Substraten aus demselben Material zu applizieren. Mit dem Ansatz eröffnet sich – basierend auf Materialaufbau in Z-Dimension und Nutzung des Materialkontrasts ‘solide-flexibel’ – ein attraktives, vielfältig nutzbares Spektrum für innovative Anwendungen in den Bereichen Smart Textiles, MedTech, Schutzbekleidung, Nutzung im Fashionbereich, oder Objektdesign an der Schnittstelle zum Textilen. Das Verfahren ermöglicht effiziente Produktionswege für objekthafte Applikationen auf Textil, die auch in Kleinserie möglich sind sowie eine Materialzirkularität, weil die Produkte monomaterial sind.
Neben einer Optimierung im Hinblick auf Materialzirkularität eröffnet sich für Textilrecycler eine Wertschöpfung für Material, welches meist nur im Downcycling verwertet wird. Für die Maschinenindustrie eröffnen sich Märkte an der Schnittstelle zwischen Kunststofftechnologie und Textilindustrie. Aus der Perspektive des Designs ergeben sich neue fomalästhetische und funktionale Ausdrucksformen.
Ziel ist, entlang von Material, Verfahren und Design eine Machbarkeit anhand von Prototypen für unterschiedliche Monomaterial-Anwendungen, welche mit den entwickelten Verfahren und Materialien gefertigt werden, aufzuzeigen und eine nachfolgende Umsetzung mit Wirtschaftspartner vorzubereiten.