In der Übersicht
Das BFE-Projekt zeigt auf, unter welchen Bedingungen sogenannte Clustersanierungen zustande kommen und was zu deren erfolgreichen Durchführung notwendig ist. Es wird dargelegt, von wem Clustersanierungen initiiert werden und wie sie im Verlaufe des Projektes aufgegleist bzw. organisiert werden können. Zudem wird untersucht, wie bedeutend der Skaleneffekt als Anreiz für die Sanierung in Clustern ist und welche weiteren Motivationen oder Hemmnisse bestehen. Des Weiteren wird der Frage nach spezifischen, klassischen oder alternativen Finanzierungsformen für Clustersanierungen nachgegangen und die Rolle weiterer finanzieller Aspekte in Bezug auf die Entscheidungsfindung untersucht.
Die im Projekt untersuchten Praxisbeispiele haben gezeigt, dass die Eigentümerschaften individuell angesprochen werden müssen, um sie von der Notwendigkeit energetischer Sanierungen überzeugen zu können und eine Vernetzung mit weiteren Beteiligten herbeizuführen. Die gemeinsam durchgeführten Sanierungen beschränken sich in der Regel auf die Wärmeversorgung, weitere Sanierungsmassnahmen werden individuell durchgeführt. Aus den untersuchten Projekten geht hervor, dass der Prozess zur Motivation der Eigentümerschaften langwierig und aufwändig ist.
Es stellt sich heraus, dass erfolgreiche Clustersanierungen durch ein übergeordnetes Patronat geleitet werden können. Dieses koordiniert die notwendigen Kontakte zwischen den verschiedenen Teilnehmenden. In der Praxis zeigt sich, dass die Behörden prädestiniert für diese Aufgabe sind, da sie einerseits am Ziel von einem erhöhten Sanierungsratio interessiert sind und andererseits über personelle und finanzielle Mittel verfügen, um langandauernde Prozesse zu begleiten und Vorarbeiten sowie begleitende Massnahmen zu finanzieren oder zumindest vorzufinanzieren.
Es zeigt sich, dass mittels Skaleneffekt im Bereich des Materials bzw. der Bauteile nicht substanzielle Mittel eingespart werden können. Das grösste Kostenreduktionspotential (gemäss Einschätzung HSLU/Implenia bis zu 20%) wird durch die professionelle Konzeptionierung in der frühen Planungsphase erreicht mittels einem optimierten Gesamtkonzept und einer professionellen Projektleitung. Zudem ist das Einsparpotenzial abhängig von der Projektgrösse.
In Bezug auf die Vereinfachung und Multiplikation von Clustersanierungen könnte zukünftig ein standardisiertes Abwicklungsmodell von den Behörden, welches die Sanierung in räumlich zusammenhängenden Gebäude-Clustern bewirbt und aktiv umsetzt, dazu beitragen, private Eigentümerschaften vermehrt zu Sanierungen zu motivieren. Denn bei Clustersanierung können konzeptionelle und planerische Leistungen zusammengenommen und somit Know-how und finanzielle Mittel geteilt bzw. eingespart werden, was sich für alle Beteiligten positiv auswirkt.