In der Übersicht
Die Studie wird im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 76 "Fürsorge und Zwang" (NFP76) durchgeführt. Anhand von drei kontrastierenden Kantonen werden die Finanzierungsmodi im Heimwesen auf der Bundes- Kantons- und lokalen Ebene unter besonderer Berücksichtigung der föderalistischen Strukturen im schweizerischen Wohlfahrtsstaat untersucht. Gleichzeitig interessiert im Sinne einer gemischten Wohlfahrtsökonomie, welche Rolle sowohl staatliche als auch private Akteure bei der Finanzierung der Einrichtungen spielten.
Subventionen sind in der Regel mit bestimmten Erwartungen an eine professionelle Leistungserbringung verbunden. In diesem Zusammenhang rekonstruieren wir die Finanzierungs- und Steuerungsmodelle im Heimwesen und fragen, wie sich diese im Zeitraum von 1940 bis heute entwickelt und verändert haben. In einem weiteren Schritt wird untersucht, inwiefern die an Subventionen gekoppelten Erfordernisse an die erbrachte Dienstleistung dazu beigetragen haben, die Qualität und Professionalität in den Heimen zu fördern. Das Projekt ist interdisziplinär angelegt und beleuchtet die Thematik aus wirtschaftswissenschaftlicher und historischer Perspektive.
In regelmässigen Abständen werden die (Zwischen-) Ergebnisse der Forschung mit Praxispartner/-innen diskutiert. Die historische Aufarbeitung der Finanzierungsflüsse erlaubt eine kritische Reflexion des heutigen Finanzierungssystems und ein Nachdenken über potenzielle zukünftige Finanzierungsszenarien.