In der Übersicht
Das Projekt bringt neue Erkenntnisse zur Konstruktion von schweizerischen Identitäten mit musikwissenschaftlichen Forschungsergebnissen zur Rolle von Musik in der schweizerischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts in Dialog und perspektiviert dadurch den musikkulturellen Anteil der Schweizer Geschichte über intersektionale, postkoloniale und transnationale Herangehensweisen neu. Mittels eines interdisziplinären Zugriffs werden die Parameter Gender, Visualisierung und Kolonialisierung in der schweizbezogenen Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts neu gefasst und in ihrem komplementären Zusammenspiel mit Blick auf die nationale Identitätsstiftung in der Schweiz erkundet; insbesondere mit einem neuem Blick auf die nationenspezifische Identitäten ausbildenden Aspekte der Musiktheorie und -praxis des «Schweizer Sängervaters» Hans Georg Nägeli (1773-1836) und auf deren Rezeptionsformen, die weit über die Landesgrenzen hinaus grosse Wirkungsmacht entfalteten.