In der Übersicht
Lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Jugendliche (engl. Akronym: LGBT) sind durchschnittlich stärker von suizidalen Gedanken und Suizidversuchen betroffen, als die heterosexuelle und Cis-Gender-Bevölkerung[1]. In der Schweiz fehlen qualitative Studien, die sich vertieft mit den lebensweltlichen und biographischen Dynamiken bei LGBT-Jugendlichen und ihrem Hilfesuchverhalten vor einem Suizidversuch befassen. Vertieftes Wissen zu diesen Dynamiken wäre aber nötig, um Massnahmen, Angebote und Strukturen der Suizidprävention hinsichtlich einer LGBT-sensitiven Ausrichtung zu optimieren.
Eine qualitative Studienanlage, die gute Anschlussmöglichkeiten für die suizidpräventive Praxis verspricht, ist komplex und birgt Fragen in Bezug auf die Durchführung (z. B. hinsichtlich Sicherheit der Befragung, Rekrutierung von Betroffenen und ihrem Umfeld). Deshalb wird in einer Vorstudie/Machbarkeitsstudie geklärt, ob und wie ein mögliches späteres und umfangreiches qualitatives Forschungsvorhaben zu LGBT-Jugendlichen in der Schweiz realisiert werden könnte.
Die Vorstudie/Machbarkeitsstudie wird im Kontext des Aktionsplans Suizidprävention Schweiz vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) finanziert.
[1] Als «Cis-Gender» werden Personen bezeichnet, deren Geschlechtsidentität («Gender Identity») mit dem Geschlecht übereinstimmt, dem sie nach der Geburt zugeordnet worden sind.