In der Übersicht
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Die Arbeit in Sozialen Diensten stellt in vielerlei Hinsicht hohe Anforderungen an Führungspersonen und deren Mitarbeitende. Diverse empirische Studien und der Austausch mit der Praxis zeigen, dass viele Sozialdienste hohe Fluktuationsraten aufweisen und zudem über Schwierigkeiten berichten bei der Besetzung offener Stellen.
Zu den spezifischen arbeitsbezogenen Belastungen und Ressourcen von Sozialarbeitenden in Sozialen Diensten gibt es bereits aktuelle Forschungsergebnisse (vgl. Näpfli Keller et al. 2018; Pfiffner 2016). Was den Fokus möglicher Massnahmen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM), die Umsetzungspraxis und den Handlungsbedarf im Bereich BGM in kleineren und mittelgrossen Sozialdiensten anbelangt, ist in der Schweiz allerdings noch kaum etwas bekannt.
Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, diese Fragen auf einer empirischen Datengrundlage zu klären und darauf aufbauend Handlungsempfehlungen für die Planung und Implementierung von BGM-Massnahmen abzuleiten, die auf die Bedürfnisse von kleineren und mittelgrossen Sozialdiensten zugeschnitten sind. Als theoretische Grundlage dient das mehrstufige BGM-Wirkmodell von Gesundheitsförderung Schweiz, das aufzeigt, dass mit passenden BGM-Massnahmen u.a. die Fluktuation und das Image von Organisationen positiv beeinflusst werden können.
Das methodische Vorgehen umfasst (a) eine Online-Befragung von Führungspersonen aus kleineren und mittelgrossen Sozialdiensten, (b) Fokusgruppen mit Stellenleitenden aus Sozialdiensten zwecks Validierung der Erkenntnisse aus der Befragung und Entwicklung von BGM-Massnahmen sowie (c) Leitfadeninterviews mit Führungspersonen und HR-Verantwortlichen grosser Sozialdienste als Grundlage für die Entwicklung von Good-Practice-Empfehlungen.
Im Fokus des Forschungsprojektes steht die Sensibilisierung sowie die Weiterentwicklung und Umsetzung geeigneter BGM-Massnahmen in Kooperation mit den Sozialdiensten. Die Ergebnisse werden diesen in Form praxisbezogener Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt.